Selbsttest Holzbau-Vorarbeiter mit eidg. Fachausweis / Holzbau-Vorarbeiterin mit eidg. Fachausweis (BP): Passt dieser Lehrgang zu mir?

Ein Holzbau-Vorarbeiter schleift ein Stuck Holz in der Schreinerei.

Testen Sie hier, ob eine Tätigkeit als Holzbau-Vorarbeiter oder Holzbau-Vorarbeiterin mit eidgenössischem Fachausweis zu Ihnen passt und die Berufsprüfung «Holzbau-Vorarbeiter/in» für Sie der richtige Weg ist.

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Wie sieht der Berufsalltag von Holzbau-Vorarbeitern und Holzbau-Vorarbeiterinnen mit eidg. Fachausweis aus?

Holzbau-Vorarbeiter/innen arbeiten in der Werkstatt und auf Baustellen bei der Durchführung von Neubauten, Umbauten, Sanierungen und Rückbauten mit. Mit kleinen Teams von Zimmerleuten und Lernenden setzen sie Holzbauprojekte um. Sie tragen dabei die Verantwortung für die qualitativ einwandfreie, technisch korrekte und termingerechte Ausführung der Arbeiten und überwachen die Sicherheit, Qualität und den Baufortschritt vor Ort. Sie handeln verantwortungsbewusst und vorausschauend und wahren die Interessen des Betriebs.

Holzbau-Vorarbeiter/innen sind das Bindeglied zwischen Baustelle und Betrieb. Kundenbedürfnisse oder planungsrelevante Informationen, die sich aus der Arbeit vor Ort ergeben, leiten sie frühzeitig an ihre Vorgesetzten (oft Holzbau-Poliere) weiter. Sie treffen Abklärungen im Auftrag von oder zusammen mit ihren Vorgesetzten und sorgen für eine optimale Koordination mit den anderen Berufsleuten. 

Zu ihren Hauptaufgaben gehören:

  • Arbeitsverteilung im Team, Anleitung der Mitarbeitenden und praktische Ausbildung der Lernenden
  • Qualitätssicherung
  • Koordination der Baustelleneinrichtung
  • Wartung von Geräten und Maschinen
  • vorschriftsgemässe Einrichtung und Überwachung von Massnahmen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
  • Erstellen von Rapporten (Baustelle, Material, Regie), Massaufnahmen und Ausmassen
  • Planung von Material und Werkzeug, Koordination von Transport und Logistik für die ihnen zugeteilte Baustelle
  • Berechnung und Herstellung komplexer Bauteile

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als Holzbau-Vorarbeiter/in mit eidg. Fachausweis arbeiten?

Zielgruppe: Für wen eignet sich die Berufsprüfung zum/zur Holzbau-Vorarbeiter/in mit eidg. Fachausweis?

Die Weiterbildung «Holzbau-Vorarbeiter/in (BP)» eignet sich:

  • für Zimmerleute EFZ, die aufsteigen und auf dem Bau erste Führungsaufgaben übernehmen möchten
  • für Zimmerleute EFZ, die sich für ein HF-Studium in Holztechnik («Dipl. Techniker/in HF Holztechnik») interessieren, dafür erste anrechenbare Studienleistungen auf diesem berufspraktischen Weg erbringen und gleichzeitig als erstes «Etappenziel» den eidg. Fachausweis erwerben möchten

Persönliche Voraussetzungen sind:

  • Verantwortungsbewusstsein
  • gute soziale und kommunikative Fähigkeiten
  • Führungskompetenzen
  • körperliche Belastbarkeit

Frage 2:

Gehören Sie zur Zielgruppe dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zur eidg. Berufsprüfung Holzbau-Vorarbeiter/in (BP)

Für die Zulassung zur eidg. Berufsprüfung «Holzbau-Vorarbeiter/in mit eidg. Fachausweis» gelten folgende Voraussetzungen:

  • EFZ als Zimmermann/Zimmerin und mind. 1 Jahr Berufserfahrung seit Lehrabschluss im Bereich Holzbau. Stichtag für den Nachweis der geforderten Berufserfahrung ist der Tag des Prüfungsbeginns. Berufsbegleitende Ausbildungsgänge werden an die Praxisjahre voll angerechnet.
  • Berufsleute mit EFZ eines anderen Berufs der holzverarbeitenden Industrie (z.B. Schreiner, Parkettleger) mit mehrjähriger Erfahrung im Holzbau können die Zulassung beantragen. Der Entscheid über die Zulassung liegt beim Verband Holzbau Schweiz (HBCH).

Manche Schulen verlangen ausserdem:

  • eine Anstellung als Zimmermann/Zimmerin mit einem Arbeitspensum von mind. 50%
  • eigenen Laptop (für CAD-Kurse)

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Die Kurse zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung «Holzbau-Vorarbeiter / Holzbau-Vorarbeiterin» richten sich inhaltlich nach den Vorgaben der eidgenössischen Prüfungsordnung.

Zum Lernstoff gehören:

  • Kommunikation: Grundlagen der Gesprächsführung, Korrespondenz, Marketing
  • Unternehmensführung: Grundsätze der Führung von Mitarbeitenden, Lehrlingsausbildung, Arbeitsrecht
  • Fachrechnen: mathematische Grundlagen (Repetition), Flächen- und Körperberechnungen, Aufgaben des Holzbaualltags
  • Statik: Grundlagen, graphische und rechnerische Statik, Bestimmung von Schnittkräften (Normalkraft, Querkraft, Momente), Bemessungen
  • Bauphysik: Wärmeschutz, Feuchtigkeitsschutz, Schallschutz
  • Werkstoffkunde (Holz, Platten, Hilfsbaustoffe) und Brandschutz
  • Konstruktion: Bauelemente (Türen, Fenster usw.), Treppenbau, Bodenbeläge, Umbau und Sanierung, provisorische Bauten (Gerüste, Stege, Abspriessungen)
  • Werkplanung, Abbund, Austragen und Reissen
  • Arbeitsvorbereitung: Arbeitsabläufe, Planungsunterlagen, Massaufnahmen, Material- und Werkzeuglisten
  • Ausmass und Rapport: Auftragsarten, Ausmassvorschriften, Rapportsysteme
  • Bauführung und Arbeitssicherheit


Sie lernen:

  • wie Sie Mitarbeitende führen, z.B. Arbeiten erklären und verteilen, Ausführungen kontrollieren und praktische Ausbildung der Lernenden gewährleisten
  • wie Sie eine Baustelle leiten, z.B. Informationen einholen und weitergeben, Rapporte schreiben, Massaufnahmen, Ausmasse erstellen und Baufortschritt überwachen
  • wie Sie das Material planen, z.B. Listen für Hilfsmittel, Werkzeuge, Verbindungsmittel und Materialien erstellen, Materiallieferungen organisieren
  • die Koordination der Logistik, z.B. Planen der Arbeitseinsätze, Transporte zur Baustelle und fachgerechte Entsorgung organisieren
  • anspruchsvolle Holzbauarbeiten auszuführen: z.B. Berechnung komplexer Bauteilmasse, komplexe Bauteile reissen, herstellen und montieren, Umbauten, Sanierungen und Rückbauten durchführen
  • Arbeitssicherheit und Umweltschutz durchzusetzen: z.B. Gerüste und Absturzkanten kontrollieren, Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung kontrollieren, Umweltschutz auf der Baustelle sicherstellen
  • Qualitätsstandards umzusetzen, z.B. Masse, Pläne und Qualität der Arbeiten kontrollieren, Einhaltung des Zeitplans gewährleisten

Einige Schulen bieten im Rahmen des Vorbereitungskurses auch Lerneinheiten zur Einführung ins CAD (computer-aided design) an – teilweise als festen Bestandteil des Vorbereitungskurses, teilweise als zusätzliche Optionen.

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie diese Kenntnisse erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Anfallende Kosten

  • Die Kurse zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung zum Holzbau-Vorarbeiter / zur Holzbau-Vorarbeiterin mit eidg. FA (BP) kosten rund CHF 6'000–14'000. Bei manchen Anbietern sind darin weitere Leistungen eingeschlossen (z.B. Verpflegung und Unterkunft, CAD-Einführungskurse).
  • Manche Anbieter stellen zusätzlich Kosten für Material, Lehrmittel, interne Prüfungen usw. in Rechnung.
  • Die Gebühr für die eidg. Prüfung beträgt CHF 950 (Stand 2021; diese Gebühren sind nicht in den Kurskosten enthalten).

Der Bund unterstützt die höhere Berufsbildung finanziell. Absolventen und Absolventinnen der Berufsprüfung erhalten vom Bund auf Antrag – egal, ob sie bestanden haben oder nicht – die Hälfte der Kurskosten für die Weiterbildung zurück.

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, ca. CHF 7'000–15'000 für Kursgebühren und eidg. Prüfung vorzufinanzieren?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden und Lernaufwand

Die Mehrheit der Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung «Holzbau-Vorarbeiter / Holzbau-Vorarbeiterin mit eidg. Fachausweis» ist berufsbegleitend konzipiert. Berufsbegleitende Vorbereitungskurse dauern 2 Semester. Vereinzelt werden auch einsemestrige Vollzeitkurse oder zweisemestrige Kombinationen von erst Voll-, dann Teilzeitkursen angeboten.

  • Die berufsbegleitenden Kurse dauern 2 Semester und umfassen etwa 550–650 Lektionen. Kursbeginn ist in der Regel im August oder September.
  • Der Unterricht der berufsbegleitenden Weiterbildungen findet an eineinhalb Tagen pro Woche oder an zwei Tagen alle zwei Wochen statt; dazu kommen – je nach Schule – einzelne mehrtätige Blockkurse (z.B. Einführungskurs, Themenkurs Treppenbau).
  • Der zeitliche Aufwand für das Lernen und die individuelle Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsstoffs hängt von Ihren Lerngewohnheiten, Ihrem Vorwissen und Ihrer Erfahrung ab. Manche Schulen geben als Richtwert für den Zeitaufwand für Selbststudium und Projektarbeiten etwa 350 Stunden an. Das entspricht etwa 6–7 Stunden pro Woche.
  • Die eidgenössische Prüfung findet einmal im Jahr statt, wenn sich mindestens 20 geeignete Kandidaten anmelden; andernfalls findet sie sicher alle zwei Jahre statt. Die Prüfung kann auf Deutsch, Französisch oder Italienisch absolviert werden.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und die Selbstlernzeit aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Wie läuft die Berufsprüfung zum Holzbau-Vorarbeiter / zur Holzbau-Vorarbeiterin mit eidg. Fachausweis ab?

Die Berufsprüfung dauert insgesamt 13 Stunden und besteht aus drei Teilen:

  1. Personalführung und Arbeitssicherheit (Gewichtung 25%): schriftlich, 1,75 Stunden + mündlich 0,25 Stunden
    Nachweis der Fähigkeit zur angemessenen, sicherheitsorientierten und unfallfreien Personalführung, Einsatzplanung und Motivation der Mitarbeitenden.
  2. Vorbereitung (Gewichtung 30%): schriftlich, 5 Stunden
    Nachweis der Fähigkeit zur Planung von Arbeitsabläufen, Arbeitseinsätzen, Logistik und Materialien, zum Erstellen von Massaufnahmen und Listen sowie zum Umgang mit Informationen.
  3. Ausführung und Aufsicht (Gewichtung 45%): schriftlich, 6 Stunden
    Nachweis der Fähigkeit zur Ausführung anspruchsvoller, technisch korrekter, termingerechter und gesetzeskonformer Holzbauarbeiten anhand von Planungsgrundlagen, Massaufnahmen, Ausmassen und Berechnungen zur Herstellung komplexer Bauteile.


Hier einige allgemeine Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu einem neuen Ausbildungsabschluss:

  • Interesse am Thema und aktive Teilnahme am Unterricht
  • Bringen Sie Ihre Fragen ein, lassen Sie nichts halbverstanden im Raum stehen
  • Regelmässiges Vor- und Nachbereiten des Unterrichtsstoffs
  • Engagierte Mitarbeit bei Gruppenarbeiten, Fallstudien usw.
  • Teilnahme an Lerngruppen für regelmässigen Austausch
  • Prüfungssituationen üben, z.B. in Simulationsprüfungen


Diplom und Titel

Wer die Berufsprüfung besteht, erhält einen eidgenössischen Fachausweis und darf den folgenden anerkannten und geschützten Titel führen:

Holzbau-Vorarbeiter/ Holzbau-Vorarbeiterin mit eidgenössischem Fachausweis

Chef d'équipe charpentier / cheffe d'équipe charpentière avec brevet fédéral

Caposquadra carpentiere / caposquadra carpentiera con attestato professionale federale

Foreman Carpenter / Forewoman Carpenter, Federal Diploma of Higher Education

Die Namen der Fachausweisinhaberinnen und -inhaber werden in ein vom Schweizerischen Sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI geführtes Register eingetragen.

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die eidgenössische Berufsprüfung zu bestehen?