Wie sieht der Berufsalltag von Berufsbildnern und Berufsbildnerinnen aus?
Berufsbildner und Berufsbildnerinnen arbeiten in einem eigenen Aufgabenbereich und betreuen daneben Lernende im selben Betrieb.
Einen wesentlichen Teil der Betreuungszeit verbringen sie im direkten Kontakt mit den Lernenden. Sie zeigen vor, erklären und leiten die Lernenden an. In handwerklichen, medizinischen oder betreuenden Berufen leiten sie die praktischen Handgriffe an, üben sie mit den Lernenden ein und überwachen die Ausführung.
In regelmässigen Standortgesprächen werden Themen wie der aktuelle Wissensstand, das Verhalten, die Problemlösungskompetenzen oder auch Wünsche und Sorgen thematisiert und gemeinsam Lösungen gesucht. Gegen Ende der Ausbildungszeit nimmt die Vorbereitung auf das Qualifikationsverfahren (früher Lehrabschlussprüfung LAP) viel Raum ein; die Berufsbildner/innen helfen den Lernenden, Wissenslücken zu erkennen und zu schliessen und Unsicherheiten zu beheben.
Berufsbildner (früher: Lehrmeister) übernehmen neben der kontinuierlichen Betreuungsarbeit auch saisonale Aufgaben: die Planung und Durchführung von Schnuppertagen und Informationsveranstaltungen und die Auswahl des oder der Lernenden, die sich bewerben. Im Verlauf der Lehrzeit gibt es immer wieder viel zu organisieren, zum Beispiel, wenn Lernende durch verschiedene Abteilungen eines Betriebes «wandern» oder ihre Lehrzeit in verschiedenen Lehrbetrieben absolvieren. In grösseren Betrieben oder Lehrwerkstätten gehören ausserdem Koordinationsaufgaben und Mitarbeit im Ausbildungsteam dazu, teilweise auch konzeptionelle Aufgaben und die Mitarbeit bei der Ausbildungspolitik des Unternehmens.
Die effektive zeitliche Belastung eines Berufsbildners, einer Berufsbildnerin hängt vom Beruf und der Anzahl Lernenden ab. Auch verteilt sich die Belastung nicht gleichmässig über die Lehrjahre, sondern intensive Phasen wechseln sich mit ruhigeren Phasen ab.