Medizinische Grundlagen: Für welche Tätigkeiten brauche ich diesen Kurs?
Wer im Gesundheitsbereich tätig sein will, muss in angemessenem Umfang über die Anatomie des menschlichen Körpers, seine Physiologie, über Psychologie, Krankheiten usw. Bescheid wissen. Bei den schulmedizinisch ausgerichteten Berufen von Fachleuten Gesundheit EFZ bis zum universitären Medizinstudium und Abschluss als Arzt oder Ärztin wird dieses Wissen als Teil der Ausbildung vermittelt.
Im Bereich der Alternativmedizin und Komplementärtherapie gibt es zahlreiche Ausbildungen. Form, Inhalt und Umgang dieser Ausbildungen hängen von der angestrebten Tätigkeit bzw. Therapiemethode, den Bildungsanbietern und den persönlichen Zielen ab.
Zwei Registrierungsstellen definieren seit 1991 bzw. 1999 die Ausbildungsstandards in der Erfahrungsmedizin und Komplementärtherapie: das Erfahrungsmedizinische Register EMR und die Stiftung ASCA (weitere Informationen unter www.artecura.ch/leistungstraeger1.html; s. auch den Trunc Commun Komplementärtherapie). Sie sind die massgeblichen Institutionen zur Anerkennung der entsprechenden Ausbildungen. Ihre Anerkennung bürgt für Qualität und ermöglicht bei einigen Methoden, dass sich die Krankenkassen an den Behandlungskosten beteiligen.
Die Bildungswege, die zur Anerkennung durch die ASCA und EMR führen können, verlaufen über 3 oder 4 Stufen:
- Medizinische Grundlagen Stufe 1 (für alle Methoden)
- Methoden-spezifische Ausbildung
- Erweiterte schulmedizinische Grundlagen Stufe 3 (nur für bestimmte Methoden gefordert)
- Methodenspezifische Weiterbildung
Das heisst, wer beispielsweise als Atemtherapeut, Gestalttherapeutin, Shiatsu-Therapeutin oder mit Alexander-Technik, Hypnose usw. arbeiten möchte, muss mit einer medizinischen Grundausbildung einsteigen. (Mehr dazu und Liste aller anerkannten Methoden auf https://asca.ch/de/startseite/). Wer bereits über eine schulmedizinisch basierte Ausbildungsabschluss im Gesundheitswesen verfügt, muss den medizinischen Grundlagenkurs allerdings nicht nochmals besuchen.
Die meisten Anbieter von alternativmedizinischen oder komplementärtherapeutischen Ausbildungen bieten deshalb auch medizinische Grundlagenkurse an; teilweise können diese einzeln besucht werden, teilweise sind sie in einen Ausbildungsgang integriert.