Die Aromatherapie arbeitet mit ätherischen Ölen und nutzt deren Wirkung zur Behandlung von Krankheiten und zur Steigerung des Wohlbefindens.
Beim Inhalieren erreichen ätherische Öle über die Nase das Gehirn und steuern von dort über das Nervensystem reflektorische Prozesse im Körper. Gleichzeitig wirken sie auch auf die Psyche und die geistige und emotionale Verfassung, denn über den Geruchssinn rühren die Botenstoffe an tiefe Schichten des Bewusstseins und rufen Erinnerungen, Stimmungen und Gefühle hervor.
Diese Wirkmechanismen werden von der Kosmetikindustrie schon lange genutzt: Produkten wie Vitalisierungsbädern, Gewürztees, Duftkerzen und allen voran Parfums begegnen wir heute im Handel überall.
Diese Wirkung macht sich auch die Aromatherapie zunutze. Durch die gezielte Verabreichung ätherischer Öle, die je ihre eigene, typische Wirkung zeigen, wird auf das Befinden der Betroffenen eingewirkt und so versucht, deren Wohlbefinden zu steigern. Die Öle werden dazu inhaliert. Duftquellen können im Raum sein (Duftlampen, Duftstäbchen usw.); häufig werden sie auch in Körperpflegeprodukte integriert (Bäder, Salben, Öle).
Besonders wirkungsvoll zeigen sich Aromen, wenn gleichzeitig mit dem Geruchssinn andere Sinne angesprochen werden, vor allem der Tastsinn. Eine wichtige aromatherapeutische Anwendungsform ist deshalb die Massage. Über die Kombination von Berührung und Düften können besonders intensive Gefühle evoziert werden. Während diese Kombination bei einer Paar-Massage eine schöne Ergänzung des Sexuallebens sein kann, stellt sie in Bereichen, wo andere Wege erschöpft sind, z.B. in der Kommunikation mit Demenzbetroffenen, einen der wenig verbliebenen direkten Zugangswege zum Bewusstsein eines Menschen dar.
Ätherische Öle sind seit Menschengedenken ein wichtiger Bestandteil der Pflanzenheilkunde und vieler komplementärmedizinischer Heilpraktiken. Ihre Nutzung ist schon aus frühen Hochkulturen bezeugt. Den Begriff «Aromatherapie» prägte aber erst der französische Chemiker und Parfümeur René-Maurice Gattefossé (1881–1950), auf den sich heutige Aromatherapien oft beziehen.
Ätherische Öle sind chemische Stoffverbindungen, die anders als andere Öle keine Fettflecken hinterlassen, sondern gänzlich verdunsten. Ätherische Öle werden häufig in den Blättern von Pflanzen produziert und in den Blättern und andernorts gespeichert. Sie dienen den Pflanzen als Lockstoff für Insekten oder auch – gegenteilig – zur Abwehr von Schädlingen.
Ätherische Öle können über Auspressen, Destillation und andere Verfahren aus Pflanzen gewonnen oder auch synthetisch hergestellt werden. Synthetische Öle sind billiger als natürliche, in der Aromatherapie aber weniger geschätzt.