Mein Name ist Agathe Löliger Ursenbacher und ich bin die Schulleiterin des Ateminstituts Schweiz in Bern. Die Schule habe ich gemeinsam mit einer Kollegin gegründet, führe sie aber seit 2009 allein. Seit gut 10 Jahren bilde ich nun mit unserer Atemtherapie-Ausbildung Atemtherapeuten nach Middendorf aus.
Die Atemtherapie-Ausbildung richtet sich an interessierte Personen, die das Atmen als Handwerkzeug für eine komplementärtherapeutische Tätigkeit einsetzen möchten. Es gibt zwei Atemtherapie-Einsatzmöglichkeiten: Atem- und Bewegungsübungen oder Atembehandlungen auf der Liege. Zudem benötigen die Teilnehmer einer Atemtherapie-Ausbildung die Bereitschaft sich in ihrem Selbstwert im Eigenprozess zu entwickeln und entfalten. Dies, um damit andere Personen achtsam und sorgsam begleiten zu können.
Um sich mal mit der Thematik Atemtherapie auseinandersetzen zu können, gibt es unterschiedliche Grundkurse, die jedermann offenstehen. Dort kann man die Atmung und die Bewegung der Atmung sowie die Bewegung von sich selber kennen lernen. Dies bietet danach die Grundlage, um später den Diplom-Lehrgang absolvieren zu können.
Der Diplomlehrgang dauert 3 Jahre. Dieser vermittelt durch Fachunterricht die Methodenkompetenz der Atemtherapie, das theoretisches Wissen und die Tronc Commun Inhalte. Unter Tronc Commun Komplementärtherapie werden die für die professionelle komplementärtherapeutische Arbeit grundlegenden Kompetenzen in Medizin, Psychologie und Gesprächsführung sowie berufsspezifische, ethische, rechtliche und ökonomische Kenntnisse vermittelt. All diese Lerninhalte ermöglichen den Abschluss als KomplementärTherapeutin resp. KomplementärTherapeut mit eidg. Diplom in Atemtherapie. Am Ateminstitut Schweiz schliesst man mit dem Branchenzertifikat OdA KT (Organisation der Arbeitswelt Komplementär-Therapie) die Atemtherapie-Ausbildung ab. Dieses Zertifikat ist die Zulassungsbedingung, um anschliessend die höhere Fachprüfung für das eidg. Diplom absolvieren zu können.
Dies ist eine herausfordernde Frage. Die Krankenzusatzversicherungen sind sicher daran interessiert, dass Atemtherapeuten ihre Ausbildung mit einem Branchenzertifikat OdA KT und eidg. Diplom abschliessen. Weil die Lerninhalte der Atemtherapie-Ausbildung dadurch als kompetenzorientiert in der Methode, Theorie und Praxis anerkannt sind. Diese Voraussetzungen sind für die Zusatzversicherungen der Krankenkassen wichtig für eine Methoden- und Therapeutenanerkennung.
Es gibt Zusatzversicherer, die nur noch Atemtherapeuten anerkennen, die ein Branchenzertifikat OdA KT oder das eidg. Diplom durch eine Höhere Fachprüfung (HFP) vorweisen können. Dies hat folgenden Hintergrund: Die komplementärtherapeutische Ausbildung sollte über alle Methoden das gleiche Level von der Theorie her und an Methodenstunden sicherstellen, damit die ausgebildeten Therapeuten über ein gutes Fundament für eine fachkundige therapeutische Arbeit in ihrer Methode verfügen.
Für den Abschluss Atemtherapeutin / Atemtherapeut mit Branchenzertifikat OdA KT schreibt das SBFI eine dreijährige Ausbildung vor. Aus unserer Sicht macht für das Erlernen der Atemtherapie nach Middendorf ein regelmässiger Schulbesuch Sinn. Dies, um sich in der Eigenwahrnehmung und im Eigenprozess vertiefen zu können. So kann danach die Atemtherapie professionell mit den Klienten in der eigenen Praxis angewendet werden.
Der Atemtherapie-Kurs wird mit einer Abschlussprüfung abgeschlossen, die den Richtlinien der OdA KT entspricht. Diese umfasst eine allgemeine Abschlussprüfung mit einer Erstbehandlung eines unbekannten interessierten Klienten, der vom Atemtherapeut/in in die Atemtherapie eingeführt wird. Das ist eine stündige praktische Prüfung. Im Anschluss folgen mündliche Rückfragen in Bezug auf die Arbeitsweise und die vorgängig abgegebene kompetenzorientierte Abschlussarbeit. In der Abschlussarbeit wird die Atemtherapie-Methode genau erklärt und erläutert wie die Kernkompetenzen der KomplemtärTherapie in dieser Methode angewendet werden.
Ein Kurs in Atemtherapie in der Gruppe ermöglicht zu einem bestimmten Thema Eigenerfahrung. Durch Atem- und Körperübungen wird die Eigenwahrnehmung geschult. Es geht um persönliche Erfahrungen. Im Atemtherapie-Diplomlehrgang lernt man die Anwendung dieser Eigenerfahrung im therapeutischen Setting mit Klienten umzusetzen.
Das Besondere an der Unterrichtsform am Ateminstitut Schweiz ist die ständige Vernetzung der praktischen methodenspezifischen Anteile in den Atem- und Körperübungen oder in den Behandlungen mit den theoretischen Fächern vom Tronc Commun wie beispielsweise Gesprächsführung oder medizinische Grundlagen. Damit wird fassbar, was die Atmung mit dem körperlichen oder seelischen Befinden sowie dem Atemvermögen ausmacht. So kann man als Atemtherapeut die Wirkung gegenüber den Klienten besser aufzeigen. Wir sind eine kleine und persönliche Schule. Dabei hat die persönliche Begleitung der Studenten durch die Dozenten oder auch in der Gruppe entsprechend genügend Platz. Dies bestätigen uns auch viele Rückmeldungen der Studenten. Zudem haben am Ateminstitut Schweiz ausgebildete Atemtherapeuten in der Praxis viel zu tun, da diese die Methodenqualität und den Gehalt der Atemtherapie-Methode den Klienten auch übermitteln können. Dadurch verstehen die Klienten die Wirkung der Atmung besser und wie sie Atmungs- und Bewegungsübungen in deren Alltag integrieren können. Der kleine Rahmen der Schule trägt hier sicher zu dieser Anwendungsstärke im Therapiealltag verknüpft mit komplementärtherapeutischen Grundsätzen bei.
Bern ist für mich das Herz der Schweiz – es ist aus meiner Sicht mehr Ruhe und mehr Platz zum Atmen da. Ein Stück weit ist Bern aber auch verbunden mit der Entstehung der Atemtherapie-Methode. Die Middendorf-Methode kommt ursprünglich aus Berlin. Dort sind für mich Ähnlichkeiten in der Wirkung der Innenstadt gegeben. Deshalb ist für mich Bern wirklich der beste Ort dafür, was die Atemtherapie vermitteln möchte wie Gelassenheit, Selbstwahrnehmung und mehr Raum für persönliche Auseinandersetzungen. Das Ateminstitut Schweiz liegt sehr zentral und ist somit mit dem ÖV von überall her gut zu erreichen. Auch zu Fuss vom Bahnhof liegt es in Reichweite. Unsere Schulzeiten sind so gewählt, um den Studenten eine entspannte Anreise zu ermöglichen. Unsere Schule bietet aber noch weitere Annehmlichkeiten. In unserem Gemeinschafts- respektive Pausenraum gibt es Kaffee und Sitzgelegenheiten für die Verpflegung. Auch in der näheren Umgebung locken verschiedene Verpflegungsmöglichkeiten. An unserem Institut gibt es Räumlichkeiten, die von den Studenten für den Empfang und die Behandlung von Atemtherapie-Klienten genutzt werden können. So kann die Tätigkeit als Atemtherapeut/in auch ohne eigene Praxisräumlichkeiten aufgenommen werden.
Übersicht Atemtherapie-Schulen für die Ausbildung zum Atemtherapeut oder zur Atemtherapeutin