Berufsausübungsbewilligung Alternativmedizin:

Brauche ich für meine Tätigkeit als Naturheilpraktikerin oder Komplementärtherapeut eine Bewilligung?

Gute Frage, denn wer im Gesundheitsbereich arbeitet, braucht manchmal tatsächlich nicht nur eine Ausbildung mit dem richtigen Abschluss, sondern auch eine Bewilligung zur Berufsausübung.

Welche Gesundheitsfachpersonen wo tätig sein dürfen, regeln die Kantone. Das gilt auch für die Alternativmedizin und Komplementärtherapie. Die Kantone legen die Bedingungen zur Berufsausübung fest, nehmen Kontrollen vor und sichern so die Gesundheitsversorgung ihrer Bevölkerung. Bei der Ausgestaltung der Details sind die Kantone frei – entsprechend unterschiedlich fallen die kantonalen Regelungen aus.

Manche Kantone regeln die Berufsausübung von Fachleuten der Alternativmedizin und Komplementärtherapie in ihrem Gesundheitsgesetz und in Verordnungen – manche Kantone tun das nicht. So kannst du in einigen Kantonen frei, d.h. ohne Bewilligung oder anderen Amtsakt, in eigener fachlicher Verantwortung (selbständig oder angestellt) praktizieren, in anderen musst du dich anmelden. In wieder anderen brauchst du eine Berufsausübungsbewilligung (BAB), für die du einen bestimmten Ausbildungsabschluss vorlegen oder sogar eine Prüfung bestehen musst.

Damit du dir einen Überblick verschaffen kannst, wo welche Pflichten gelten, haben wir eine Tabelle der kantonalen Vorgaben für die Berufsausübungsbewilligung zusammengestellt. Darin findest zu jedem Kanton die geltenden Vorschriften, teilweise in Klammern ergänzt durch die Abschlüsse, die du dafür brauchst, sowie die entsprechenden Links der Gesundheitsämter (Stand November 2024, ohne Gewähr). Die Tabelle haben wir zudem nach drei Berufsgruppen gegliedert:

  1. Naturheilpraktiker/in gemäss Ausbildung und Berufsbild der Organisation der Arbeitswelt Alternativmedizin (OdA AM) in den Fachrichtungen: Ayurveda-Therapie, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Traditionelle Europäische Heilkunde (TEN)
  2. Komplementärtherapeut/in gemäss Ausbildung und Berufsbild der Organisation der Arbeitswelt Komplementärtherapie (OdA KT) mit den Methoden: Akkupressur-Therapie, Alexander-Technik, APM (Akupunktmassage-Therapie), Aquatische Körperarbeit, Atemtherapie, Ayurveda-Therapie, Bewegungs- und Körpertherapie, Biodynamik, Craniosacraltherapie, Eutonie, Faszientherapie, Feldenkrais Therapie, Heileurythmie, Kinesiologie, Polarity, Rebalancing, Reflexzonentherapie, Rhythmische Massage Therapie, Shiatsu, Strukturelle Integration, Trager-Therapie, Yoga-Therapie
  3. Praktizierende anderer komplementärtherapeutischer Methoden, d.h. Methoden, die nicht zu den OdA KT-Methoden gehören: z.B. Fasten, Geistheilen, Qi-Gong, Zen, Klangschalen, Aromatherapie usw.

Hier geht es zur Berufsausübungsbewilligung (BAB)-Tabelle

Wenn du alternativmedizinisch oder -therapeutisch tätig werden willst, solltest du dich unbedingt rechtzeitig mit den Regelungen des Kantons oder der Kantone, in denen du praktizieren möchtest, befassen. Geh im Zweifelsfall auf Nummer sicher und nimm mit dem kantonalen Gesundheitsamt Kontakt auf, denn Verstösse gegen die BAB-Regelungen können saftig gebüsst werden!

Informationen zu den von Bund, OdA KT und OdA AM geregelten Berufen in der Alternativmedizin findest du hier.