Fachmann / Fachfrau Betreuung: Ausbildung FaBe, Weiterbildung Schulen, Infos auf einen Blick
Fachmann / Fachfrau Betreuung (FaBe): Die Vertrauensperson für viele Menschen
Fragen und Antworten
Kann ich auch als Erwachsene eine Ausbildung zum/zur Fachmann / Fachfrau Betreuung machen?
Um als Erwachsene/r ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ zur Fachfrau Betreuung / zum Fachmann Betreuung (FaBe) zu erlangen, stehen Interessenten drei Möglichkeiten offen. Diese ist zum einen eine Nachholbildung auf dem zweiten Bildungsweg, in der Sie sich eigenständig oder in speziellen Kursen auf das Qualifikationsverfahren (ehemals Lehrabschlussprüfung) vorbereiten. Zum anderen können Sie mit mehrjähriger Berufserfahrung in der Betreuung Ihre Qualifikationen in einem Validierungsverfahren anerkennen lassen und die noch fehlenden Qualifikationen in Lehrgängen ergänzen. Das EFZ erhalten Sie, sobald Sie den Nachweis aller benötigten Kompetenzen erbringen, auch ohne Qualifikationsverfahren. Als dritte Möglichkeit steht Ihnen die verkürzte Grundbildung für Fachleute Betreuung offen, in der Sie innerhalb von zwei Jahren die Berufsschule und Ihren Lehrbetrieb besuchen (Lehrvertrag notwendig) und an dem Qualifikationsverfahren teilnehmen.
Wo kann ich die Lehre zum/zur Fachmann/Fachfrau Betreuung (FaBe) absolvieren?
Die Auswahl Ihrer Lehrstelle zur Fachfrau Betreuung EFZ / zum Fachmann Betreuung EFZ wird sich auch danach richten, für welche Fachrichtung Sie sich entscheiden. Für die Fachrichtung Kinderbetreuung können Sie in Kinderhorten und Kinderkrippen, in Tagesheimen, Tagesstätten oder bei Grossfamilien Ihre praktische Ausbildung absolvieren, für die Fachrichtung Behindertenbetreuung etwa in heilpädagogischen Schulen und Einrichtungen, in Wohngruppen und Behindertenwerkstätten, für die Fachrichtung Betagtenpflege in Wohngruppen, Pflege- und Altersheimen oder in Einrichtungen für Demenz-Kranke.
Welche Fachrichtungen kann ich als Fachmann / Fachfrau Betreuung wählen?
Die Ausbildung zur Fachfrau Betreuung EFZ / zum Fachmann Betreuung EFZ kann sowohl als fachrichtungsspezifische Ausbildung, als auch als generalistische Ausbildung absolviert werden.
Zur Auswahl stehen folgende Fachrichtungen:
- Kinder
- Menschen mit Beeinträchtigung
- Menschen im Alter
Wie lange dauert die Lehre zum / zur FaBe?
Bei der Berufslehre zum Fachmann Betreuung respektive Fachfrau Betreuung mit eidgenössischem Fachausweis EFZ handelt es sich um eine dreijährige berufliche Grundausbildung.
Für Erwachsene mit Berufserfahrung gibt es in den meisten Kantonen spezifische Angebote.
Gibt es auch eine Fachmann / Fachfrau Betreuung Nachholbildung?
Ja, es gibt eine Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung Nachholbildung nach Art. 32 (EFZ). Diese dauert ca. zwei Jahre. Die Nachholbildung FaBe ist für Erwachsene gedacht, um das EFZ nachzuholen. Voraussetzung für die Zulassung zum Qualifikationsverfahren (Abschlussprüfung) sind erforderlich:
- 5 Jahre berufliche Praxis bis zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung, davon 2 Jahre zu 80% in der Betreuung (Teilpensen werden entsprechend angerechnet)
- Gute bis sehr gute Deutschkenntnisse (mindestens B2)
- Abschluss einer allgemeinbildenden Schule (kann vor oder während des Vorbereitungskurses extern besucht werden)
- Selbständiges und eigenverantwortliches Lernen (Berufsfachschule und Betrieb)
Was macht ein/e FaBe genau?
Fachleute Betreuung EFZ begleiten und betreuen Kinder, Jugendliche, Behinderte oder Betagte im Alltag und in unterschiedlichsten Situationen. Dabei fördern sie nach Möglichkeiten die Selbständigkeit der zu Betreuenden und unterstützen Sie situationsgerecht. Zu den Aufgaben einer Fachfrau Betreuung / eines Fachmannes Betreuung zählt etwa die Körperpflege, das An- und Abkleiden, das (mit)Zubereiten oder Bereitstellen von Essen und Getränken, das Einkaufen, Spazierengehen oder Spielen, immer als unterstützende Massnahme für und mit dem zu Betreuenden. Auch kreative Aktivitäten, wie basteln, singen, malen oder musizieren gehört zum Arbeitsalltag der Betreuungsfachpersonen, ebenso wie eine intensive, situations- und altersgerechte Kommunikation. Eine Fachfrau Betreuung EFZ / ein Fachmann Betreuung EFZ kümmert sich demnach um einen abwechslungsreichen, interessanten und strukturierten Alltag bei Kindern, Betagten oder Behinderten, die auf fremde Hilfe angewiesen sind.
Wie viel verdiene ich als Fachmann / Fachfrau Betreuung?
Die Höhe des Verdienstes für Tätigkeiten als Fachmann / Fachfrau Betreuung sind abhängig vom Arbeitgeber, Ihrer Berufserfahrung, Ihrem Verhandlungsgeschick, Ihrem Arbeitsort und eventuellen Zulagen. Savoir Social, die Schweizerische Dachorganisation der Arbeitswelt Soziales gibt allgemeine Empfehlungen für Mindestlöhne heraus, die monatlich brutto für Lernende CHF 820.- im ersten Lehrjahr, CHF 1030.- im zweiten Lehrjahr und CHF 1370.- im dritten Lehrjahr betragen. Für Erwachsene, die eine verkürzte Lehre absolvieren, wird bei einem 100 prozentigen Beschäftigungsgrad ein monatlicher Bruttolohn von CHF 3950.- empfohlen. Im Anschluss an die Ausbildung kann mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt zwischen CHF 4294.– und CHF 4892.– gerechnet werden (Zahlen Stand April 2024).
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Fachfrau Betreuung?
Als Fachfrau Betreuung gibt es folgende Weiterbildungsmöglichkeiten:
- Spezialist/in für die Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen (BP)
- Teamleiter/in in sozialen und sozialmedizinischen Institutionen (BP)
- Sozialpädagoge / Sozialpädagogin (HF)
- Aktivierungsfachmann/-frau (HF)
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