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Familienmediation: Damit Konfliktlösung gelingt

Es gibt viele Situationen innerhalb einer Familie, in der unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen und eine Einigung nicht absehbar ist. Treffen verschiedene Ansichten aufeinander, möchte jeder Einzelne seinen Standpunkt durchsetzen und kann dadurch kein Kompromiss gefunden werden, so führen solche Situationen oftmals zu Eskalationen und langanhaltende Konflikte, die ein Familienleben erschweren und alle Beteiligte frustrieren. Meist bräuchte es eine neutrale Person, die als Vermittler eintritt und die Belange jedes Einzelnen anhört und zwischen den Parteien vermittelt. Doch findet sich so eine Person nur selten im Bekannten- oder Freundeskreis, so dass eine Familienmediation, die sich nicht auf die Seite des Einen oder Anderen stellt, eine für alle Seiten gewinnbringende Massnahme ist.

Ein Familienmediator oder eine Familienmediatorin unterbreitet keine unpassenden Ratschläge oder perfekte Konfliktlösungen, sondern hilft den Beteiligten dabei, eigenständige Lösungen zu erkennen und gemeinsam geeignete Wege zu finden. Er oder sie ermöglicht es den Betroffenen, die Sichtweisen ihres Gegenübers zu verstehen und eine Kooperationsfähigkeit zu entwickeln, die zu einer Vereinbarung führen kann, die alle Parteien gleichermassen berücksichtigt und zufriedenstellt.

Eine Familien-Mediation kann in ganz unterschiedlichen Situationen zur Schlichtung führen, sei dies bei Scheidungs- oder Trennungsproblemen, die sowohl materielle, als auch psychische Auswirkungen zur Folge haben können, sei dies bei Generationskonflikten oder Sorgerechtsvereinbarungen, bei denen beide elterliche Parteien nicht von ihrem Standpunkt abweichen wollen. Eine Familienmediation ist auch für Familien mit heranwachsenden Kindern, deren Verhaltensweisen und Zukunftswünsche andere sind, als denen der Eltern, sehr geeignet, ebenso wenn es darum geht, Erziehungsfragen neu zu überdenken und Streitigkeiten zwischen den Eltern / Erziehungsberechtigten beizulegen.

Die Bandbreite der Themen, bei denen ein Mediator oder eine Mediatorin hilfreich zur Seite stehen und eine Einigung herbeiführen kann, ist sehr gross und wird oftmals unterschätzt, etwa auch bei Erbstreitigkeiten. Die systemische Beratung kann für Familien der erste und wichtigste Schritt hin zu einer wiedergewonnenen Normalität und bestenfalls Harmonie sein, auch, wenn eine oder mehrere Seiten anfangs keinen oder nur wenig Kooperationswillen zeigen.

Herrschen in Ihrer Familie Missstimmung und Streitigkeiten, können Sie als Paar, Eltern oder Familie nicht mehr miteinander reden, ohne, dass ständig ein neuer Konflikt ausbricht und haben Sie das Gefühl, dass keine Lösung, die alle Beteiligten gerecht wird, absehbar ist? Dann empfiehlt es sich sehr, sich über eine Familienmediation nicht nur Gedanken zu machen, sondern diesen Schritt auch zu wagen und sich professionelle, seriöse und neutrale Unterstützung zu suchen, die eine nachhaltige Konfliktlösung herbeiführen kann.

Hier auf Ausbildung-Weiterbildung.ch finden Sie geeignete Beratungsstellen und anerkannte Mediatoren, die Ihnen dabei helfen, Ihre Familienstreitigkeiten beizulegen und mit diesem belastenden Kapitel endlich seinen Frieden zu finden. Lassen Sie sich dafür als ersten Schritt von den Institutionen, die Sie interessieren, weiterführende Unterlagen zusenden oder stellen Sie Ihre Fragen, die immer vertrauenswürdig behandelt werden und direkt an die entsprechenden Stellen für Familien-Mediation weitergeleitet werden.

Fragen und Antworten

Rechtlich gesehen dürfen Sie keine Person zu etwas zwingen, was diese nicht will. Ausschliesslich das Gericht kann eine solche Massnahme anordnen, welche unter den Begriff der „angeordneten Mediation“ fällt und für alle Beteiligten verpflichtend ist. Eine solche Familienmediation wird etwa im Rahmen des Kinderschutzes angeordnet, bei denen eine gesunde Entwicklung des Kindes aufgrund langanhaltender und eskalierender Konflikte nicht mehr gewährleistet ist. Doch auch anstelle eines Schichtungsverfahrens kann das Gericht seit Anfang 2011 eine Mediation empfehlen, nicht jedoch erzwingen. Setzen Sie sich am besten mit Familienberatungsstellen in Verbindung, sollten Sie Ihren Mann nicht zu einer Familien-Mediation bewegen können oder erarbeiten Sie in einer systemischen Beratung oder Therapie eigenständige Lösungswege für Ihre Schwierigkeiten, die Ihnen helfen werden, Handlungskompetenzen zu erlangen und Massnahmen einzuleiten.
Eine Familienmediation wird oftmals als letzter Rettungsanker vor der endgültigen Eskalation eingesetzt, doch sollte es nach Möglichkeiten gar nicht erst so weit kommen. Sobald Sie merken, dass ein Familienleben sich nur noch mühsam bewältigen lässt, sie ständig streiten und keine Kompromisse mehr finden, die für alle Seiten akzeptabel sind, sollten Sie eine Mediation beginnen. Zu verlieren haben Sie nichts, sei es nun als Eltern von erwachsenen Kindern oder Minderjährigen, als Ehepaar oder angehende Geschiedene. Eine Familien-Mediation kann bei Fragen und Problemen wie Trennung, Scheidung, Konflikten zwischen Kindern und Eltern, Konflikten zwischen Ehepartnern oder Konkubinatspartnern, Streitigkeiten in Patchworkfamilien, bei Erbschaftsstreitigkeiten, Generationskonflikten, und vielen mehr, in diversen Konstellationen sehr hilfreich sein.
Die Frage ist, was Sie unter „Psychoding“ verstehen. Wenn Sie damit meinen, dass Sie auf einer Coach liegen, über Ihre Probleme reden und der Psychiater ab und zu nickt und Sie zu prekären Verhaltensweisen aus Ihrer Vergangenheit befragt, dann eindeutig nein. In einer Familienmediation treffen Sie auf ausgebildete und erfahrene Mediationsfachleute, die sich zuerst einen Überblick über das Geschehen, die Dynamiken und die Konstellationen innerhalb Ihrer Familie befassen und die Problematiken, die jeder Einzelne mit der derzeitigen Familiensituation hat, in Erfahrung bringen. Dabei sind Sie, ähnlich wie es Psychologen sein sollten, weder urteilend noch anmassend, sondern vor allem eines: neutral. Sie stellen sich bei den Sitzungen niemals auf die Seite einer Person oder einer Meinung, sondern dienen ausschliesslich als Vermittler. Die Mediation zielt, ähnlich wie die Psychologie darauf ab, dass die Betroffenen das Kernproblem erkennen und eigenständig eine Lösung dafür finden. Die Konfliktparteien sollen dabei lernen, das Verhalten und des Gegenüber wahrzunehmen und anzuerkennen und in Bezug zum aufgetretenen Problem zu stellen. Dazu gibt der Familienmediator keine wohlgemeinten Ratschläge oder subjektive Einschätzungen ab, sondern leitet die Parteien dazu an, Wege zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Daher kann eine Familienmediation tatsächlich einen handfesten Nutzen haben, der in der Regel ein Kompromiss ist, der jedem Beteiligten zugutekommt.
Ob es sich bei Ihren Kindern um Ihre leiblichen, adoptierten oder betreuten Kinder handelt, spielt bei einer Familienmediation keine Rolle. Es wird nicht nach dem Konzept Mutter-Vater-Kind durchgeführt, bei dem der Vater das Sagen hat, die Mutter vermittelt und das Kind zu gehorchen hat, sondern auf die Bedürfnisse, Ängste und Probleme jedes Einzelnen in Hinblick auf das Familienleben eingegangen, um eine Situation herbeizuführen, in der sich alle Beteiligten wieder wohl fühlen, auch der Sohn Ihrer Frau. Eine solche Mediation kann Ihnen die Augen öffnen für die Schwierigkeiten, die innerhalb Ihrer Familie, oder zwischen Ihnen und Ihrem Ziehsohn herrschen, so dass Sie gemeinsam einen Weg finden können, um diese Probleme anzugehen und, wenn möglich, zu beseitigen. Sprechen Sie am besten direkt mit den jeweiligen Beratungsstellen für Familienmediation über Ihr Anliegen, die Ihnen die geeignete Therapie oder Beratung, sei es Mediation, systemische Beratung oder eine andere Beratungsform aufzeigen.

Redaktionelle Leitung:

Stefan Schmidlin, Bildungsberatung, Content-Team Modula AG

Quellen

Website des Schweizerischen Sekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI , Website www.berufsberatung.ch (offizielles schweizerisches Informationsportal der Studien-, Berufs- und Laufbahnberatung) sowie Websites und anderweitige Informationen der Berufsverbände und Bildungsanbieter.

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