Zielgruppe – Für wen eignet sich die Berufsprüfung zum Cyber Security Specialist mit eidg. Fachausweis?

Die Lehrgänge «Cyber Security Specialist (BP)» eignen sich für Personen:

• mit Erfahrung im ICT-Security-Bereich, die operativ in der Cyber-Security tätig sind und sich in dieser Informatikrichtung weiterentwickeln und mehr Verantwortung übernehmen möchten.
• die sich für die Problematik der mit der Digitalisierung verbundenen Risiken und Gefahren interessieren und ihre Informatikkenntnisse und -fähigkeiten gezielt zu deren Bekämpfung und Minderung einsetzen und somit in einem wirtschaftlich immer bedeutungsvolleren Bereich tätig sein wollen.

Angesprochen sind Personen mit

• rascher Auffassungsgabe
• ausgeprägten analytischen Fähigkeiten
• gutem System- und Prozessdenken
• Verantwortungsbewusstsein
• Diskretion und Integrität
• Durchhaltewille und guter Frustrationstoleranz
• ausgeprägter Kommunikations- und Teamfähigkeit
• guten Englischkenntnissen

Voraussetzungen für die Zulassung zur eidg. Berufsprüfung Cyber Security Specialist (BP)

Für die Zulassung zur eidg. Berufsprüfung «Cyber Security Specialist (BP)» müssen Sie eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen:

• EFZ in einem ICT-Beruf und mind. 2 Jahre Berufspraxis im Bereich Cyber- oder Informationssicherheit
• EFZ in einem anderen (nicht ICT-) Beruf, Abschluss einer höheren schulischen Allgemeinbildung oder gleichwertiger Abschluss und mind. 4 Jahre Berufspraxis im ICT-Berufsfeld, davon mind. 2 Jahre im Bereich Cyber- oder Informationssicherheit
• (andere Vorbildung) mind. 6 Jahre Berufspraxis im ICT-Berufsfeld, davon mind. 2 Jahre im Bereich Cyber- oder Informationssicherheit
• erfolgreich absolvierter Cyber-Lehrgang der Schweizer Armee und mind. 1 Jahr Berufspraxis im Bereich Cyber- oder Informationssicherheit

Stichtag für den Nachweis der geforderten Berufserfahrung ist der Tag des Prüfungsbeginns.

Achtung: Vielleicht sind einzelne Schulen bereit, Sie auch zu einem Kurs zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung zum Cyber Security Specialist zuzulassen, wenn Sie die Kriterien für die Zulassung zur eidg. Prüfung (noch) nicht erfüllen. Es liegt dann an Ihnen sicherzustellen, dass Sie die nötigen Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Prüfung/Prüfungsanmeldung erfüllen.

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Die Kurse der verschiedenen Anbieter zur Vorbereitung auf die eidg. Berufsprüfung «Cyber Security Specialist» richten sich inhaltlich nach den Vorgaben von ICT-Berufsbildung Schweiz, der Trägerschaft der Berufsprüfung.

Der Lernstoff ist in 13 Module gegliedert:

• Team führen und fördern (Modul 674)
• Informationen über Bedrohungen beschaffen und aufbereiten (Modul 679)
• Sicherheit der ICT-Infrastruktur prüfen (Modul 680)
• Angriffe auf ICT-Infrastrukturen entdecken und abwehren (Modul 681)
• Sicherheitsvorfälle handhaben (Modul 682)
• Datenbestände analysieren und interpretieren (Modul 683)
• Systeme digital-forensisch, d.h. auf Hinweise krimineller Aktivitäten untersuchen (Modul 684)
• Schwachstellen- und Patchmanagement (d.h. Wege zu deren Behebung) im Betrieb sicherstellen (Modul 685)
• Klienten fachlich beraten und trainieren (Modul 686)
• Systeme abgrenzen und Anforderungen definieren (Modul 687)
• Aufwand für ICT-Vorhaben erheben und budgetieren (Modul 688)
• Informatiklösungen evaluieren (Modul 689)
• Projekte planen, führen und überwachen (Modul 690)

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten und der darin enthaltene Leistungsumfang variieren leicht je nach Anbieter. Durchschnittlich ist für die 2- oder 3-semestrigen Angebote mit folgenden Kosten zu rechnen:

• Lehrgangsgebühren: ca. CHF 15´000–; davon bekommen Sie nach Absolvieren der eidg. Prüfung die Hälfte zurück (Bundesbeiträge)
• Gebühr für die eidg. Berufsprüfung: CHF 3'200
• Bei manchen Anbietern kommen zusätzliche Kosten für die Einschreibung, Simulationsprüfung o.ä. hinzu.

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden und Lernaufwand

Die Lehrgänge sind berufsbegleitend, dauern 2 oder 3 Semester und umfassen ca. 520 Unterrichtseinheiten. Es stehen verschiedene Unterrichtsformen zur Auswahl:

• reiner Präsenzunterricht an bis zu vier Halbtagen (tagsüber, nachmittags und/oder abends, samstags) pro Woche (bei 2-semestrigen Kursen) plus zusätzliche Zeit für die Unterrichtsvor- und -nachbereitung sowie Selbstlernzeit
• reiner Onlineunterricht mit individuell organisierten Selbstlerneinheiten und regelmässigen Treffen im virtuellen Klassenzimmer
• kombinierter Präsenz- und Online-Unterricht (Blended Learning) mit Selbstlerneinheiten, virtuellen und realen Treffen (Workshops, Klassenzimmer u.Ä.)

Abhängig von der gewählten Kursdauer und Unterrichtsform sowie Ihren Lerngewohnheiten sollten Sie für die Vorbereitung auf die Berufsprüfung zum Cyber Security Specialist mit 12 bis 20 Stunden Zeitaufwand pro Woche rechnen.

Abschluss, Diplom und Titel

Wie läuft die Berufsprüfung zum Cyber Security Specialist ab?

Die Prüfung zum eidg. Fachausweis als Cyber Security Specialist besteht aus drei Teilen:

1. Teil / Cyber Security: 5 Stunden praktische Fallbearbeitung (Gewichtung 60%)

Die Kandidatinnen und Kandidaten erhalten eine Aufgabenstellung (in englischer Sprache) und müssen in einer simulierten Praxissituation ihre berufsspezifische Handlungskompetenz als Cyber Security Specialist durch die Bearbeitung der Aufgabe (in Englisch oder Deutsch) beweisen.

2. Teil / Projekte und Betriebswirtschaft: 2 Stunden schriftlich (Gewichtung 20%)

Die Kandidatinnen und Kandidaten bearbeiten in einer schriftlichen Arbeit eine realitätsnahe Praxisaufgabe und beweisen so ihre Handlungskompetenzen im Projektmanagement und in berufsspezifischen Themen der Betriebswirtschaft.

3. Teil / Führung und Kommunikation: 45 Minuten mündlich (Gewichtung 20%)

In einer mündlichen Fallbearbeitung und in einem Fachgespräch beweisen die Kandidatinnen und Kandidaten, dass sie über die nötigen persönlichen und sozialen Kompetenzen zur Teamführung und Kommunikation als Cyber Security Specialist fähig sind.

Hier einige allgemeine Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu einem neuen Ausbildungsabschluss:

• Interesse am Thema und aktive Teilnahme am Unterricht
• Bringen Sie Ihre Fragen ein, lassen Sie nichts halbverstanden im Raum stehen
• Regelmässiges Vor- und Nachbereiten des Unterrichtsstoffs
• Engagierte Mitarbeit bei Gruppenarbeiten, Fallstudien etc.
• Teilnahme an Lerngruppen für regelmässigen Austausch
• Prüfungssituationen üben, z.B. in Simulationsprüfungen und Hacker-Labs

Diplom und Titel

Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Berufsprüfung erhalten einen eidgenössischen Fachausweis und dürfen den folgenden anerkannten und geschützten Titel führen:

«Cyber Security Specialist mit eidgenössischem Fachausweis»

Die englische Übersetzung lautet:

«Cyber Security Specialist, Federal Diploma of Higher Education»