Ausbildung Atemtherapie: Erfahrungen und Tipps von Petra Schneider – als Physiotherapeutin habe ich für mich die passende ergänzende therapeutische Methode gefunden

Portrait-Foto Petra Schneider
Petra Schneider

Wer bist du und was arbeitest du?

Ich bin Petra Schneider. Ich arbeite seit einem guten Jahr als selbständige Physiotherapeutin und Atemtherapeutin. In Wien habe ich ursprünglich das Gymnasium besucht und mich danach zur Physiotherapeutin ausgebildet. In diesem Bereich war ich in Anstellung auch länger tätig. Kürzlich habe ich mich in der Atemtherapie noch ergänzend weitergebildet.

Was hast du für eine Ausbildung absolviert und was hat dich dazu motiviert?

Ich habe bei LIKA eine Ausbildung in psychodynamische Körper- und Atemtherapie absolviert. Dazu motiviert hat mich, da ich schon länger nach einer ergänzenden therapeutischen Methode umgeschaut habe. Nur die Physiotherapie hat mir nicht gereicht. Bei einer Laufbahnberatung kam der psychologische Bereich als eines meiner Interessen heraus. Dadurch informierte ich mich über psychotherapeutische Berufe. Dabei entdeckte ich schnell das LIKA und die Atemtherapie-Ausbildung.

Atemtherapie-Ausbildung

Was hat dich denn an der LIKA Fachschule überzeugt?

An der LIKA Fachschule hat mich die Klarheit von der Aufmachung und den Lerninhalten der Atemtherapie-Ausbildung überzeugt. Mich interessierten das Meridiansystem und die EMR-Anerkennung. Es beinhaltet also genau die Punkte, die für mich bei der Ausbildungswahl ausschlaggebend waren. Auch das spätere Kennenlernen am Tag der offenen Tür strahlte schon diese familiäre Atmosphäre aus. Durch eine Probebehandlung war ich mir dann sicher, dass ich nun die passende ergänzende therapeutische Methode für mich gefunden habe.

Kurs Atemtherapie

Wie unterstützt das Wissen in Atemtherapie deine berufliche Tätigkeit?

Das Wissen in Atemtherapie unterstützt meine berufliche Tätigkeit vollkommen. Die Atemtherapie begleitet mich in meinem Tätigkeitsfeld bei jedem Klienten. Ich merke, dass ich durch die Anwendung der Atemtherapie den Patienten im Ganzen erreiche. Ob bei schmerzender Schulter, Muskelaufbau oder Gelenkmobilisation – ich erkenne die Gründe für die Probleme besser und erziele eine höhere Wirkung. Die Patienten schätzen es sehr, wenn ich als Physiotherapeutin und Atemtherapeutin auf ihre ganze Gesundheit eingehe. Der Atem zeigt sich durch Verhaltensmuster, bei Unsicherheiten und Stress. Dadurch kann ich ein Problem von verschiedenen Seiten angehen.

Atemtherapie Übung

Was hat dich an der Atemtherapie-Ausbildung besonders beeindruckt?

An der Atemtherapie-Ausbildung waren die ganzen drei Jahre für mich ein riesiges „Tüpfli auf dem i“. Ich war wie ein Trichter, der nur aufnehmen durfte. Aus jedem meiner Seminarteilnahmen hat sich mir etwas Wertvolles gezeigt. Ich kann es nicht auf eines reduzieren. Höchstens vielleicht das Meridiansystem, welches mich schon immer interessiert hatte, und ich nun in Verbindung mit dem Atem bringen und damit arbeiten kann. Dies ist eine Bereicherung für mich. Genauso wie die Psychodynamik oder das Schalenmodell, wo man merkt wie der Atem mit dem Vergangenen und Jetztzustand mitspielt. Für mich ist es eine einfache Form über den Atem mit dem Klienten ins Gespräch zu kommen und Probleme zu erkennen, ohne stark in der Vergangenheit herumwühlen. Ich fand jedes einzelne Seminar während der Atemtherapie-Ausbildung sehr wertvoll. Zudem ist es schön, wie sie sich ineinanderflechten, verschiedene Aspekte abdecken und zu einem grossen Ganzen zusammenfliessen.

Kurs Atemtherapeutin

Gab es für dich Herausforderungen während der Atemtherapie-Ausbildung?

Die für mich grösste Herausforderung während der Atemtherapie-Ausbildung war für mich meine eigene familiäre Organisation mit zwei Kindern. Trotzdem bin ich froh, diesen Schritt gemacht zu haben. Denn es war für mich wie eine Regeneration, die Seminare beim LIKA zu verbringen. Zum Ende hin war das Lernen des Stoffes für die Diplomarbeit schon auch herausfordernd. Dabei habe ich gelernt, mit einem höheren Stresslevel umzugehen. Dies ist für mich für den Umgang mit dem Alltag und Klienten auch eine sehr gute Erfahrung.

Atemtherapie Kurs

Hat die Weiterbildung deine Zufriedenheit gesteigert?

Die Weiterbildung in Atemtherapie hat sicher meine Zufriedenheit gesteigert. Zum einen persönlich durch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, die ich zwar nicht bewusst gesucht hatte und mir auch nicht bewusst war, wieviel das mit einem macht. Dies brachte jedoch sehr viel Bereicherung auf verschiedenen Ebenen und auch für mich persönlich. Zufriedener bin ich sicher auch in meiner Arbeitstätigkeit. Ich hatte davor schon darüber nachgedacht, ob Physiotherapeutin überhaupt der richtige Beruf für mich ist. Ich war auch erschöpft damals. Nun zusammen mit der Atemtherapie hat es für mich ein grosses Ganzes ergeben. So kann ich heute sowohl physiotherapeutisch wie auch atemtherapeutisch gleichzeitig behandeln. Dadurch habe ich zwei Dinge, mit denen ich je nach Bedarf spielen kann, um den Menschen zu helfen. Auch die Kenntnis über die Abgrenzthematik und einen guten Umgang damit hat mir selbst bei der therapeutischen Tätigkeit sehr geholfen. Heute gebe ich nicht mehr zu viel von mir, ohne auf mich selbst zu achten. Ich regeneriere mich heute bewusst immer wieder und nutze meine Inseln der Entspannung, um Stress und Belastungen abzubauen.

Ausbildung Atemtherapie

Konntest du dank dem erlernten Wissen in Atemtherapie einen Erfolg verzeichnen?

Als Physiotherapeutin war ich immer angestellt und hatte nie den grossen Drang verspürt, mich mit einer eigenen Praxis selbständig zu machen. Mit der Atemtherapie-Ausbildung hat sich das verändert und ich fühlte mich mehr angesprochen, mich selbst in dieser Hinsicht zu verwirklichen. Danach habe ich mich teilselbständig gemacht, das hat sich so fliessend ergeben. Nun habe ich seit einem guten Jahr meine eigene Praxis, die ich führe und aufbaue. In der Physiotherapie ist Atemtherapie schon bekannt als Sekret-Mobilisation und für Drehdehnlagerungen. Das es aber die Person als Ganzes noch so mit einbringt, kennt man meines Erachtens in der Medizin und Physiotherapie so nicht. Dies wird nach meinen Erfahrungen auch von der Ärzteschaft her sehr geschätzt – ob durch psychiatrische Hintergründe, Lungenprobleme oder Herzprobleme.

Kurs Atemtherapeutin LIKA

Wo würdest du heute ohne die Ausbildung stehen?

Ich würde ohne die Atemtherapie-Ausbildung mit einer grösseren Unsicherheit dastehen. Dies ist aber eine schwierige Frage – ich weiss ja nun, wo ich heute stehe und kann meine physiotherapeutische Tätigkeit als Atemtherapeutin bereichern. Eines, was mich durch die Ausbildung am meisten begleitet hat, ist die Erkenntnis, dass es eine Entwicklung ist. Diese würde mir vermutlich fehlen. Ich merkte, ich muss nicht heute schon dort sein, wo ich später einmal stehen will. In der Physiotherapie war das für mich immer so ein gewisser Druck, rechtzeitig etwas zu spüren. Im Flow der Atemtherapie spüre ich Dinge viel einfacher. Und ich habe damit das Vertrauen, dass sich etwas bei mir und den Klienten zeigen oder entwickeln wird. In der Entwicklung habe ich das Vertrauen, dass es gut kommt und ok ist so. Auch die Patienten sind durch den grossen Raum, den Sie durch die Atemtherapie erfahren, und meine innere Ruhe, die ich übertrage, entspannter. Durch die Ruhe bei den Patienten verändert sich ihr Gewebe und der Spannungszustand. Die von mir gesetzten Intensionen greifen dadurch ganz anders im Körper und nehmen über den Atem Einfluss am eigenen Wesen. Dies beeinflusst auch die Entwicklung der Klienten positiv. Sie ist für mich aber auch familiär ein grosser Gewinn. Die Gesprächsführung läuft nun mit mehr Respekt ab und man kennt sich einfach besser.

Wann hat es dir im Unterricht der Atemtherapie-Ausbildung am besten gefallen?

Mir hat schon immer das Ankommen während der Atemtherapie-Ausbildung sehr gut gefallen, denn es gab immer sehr viel Raum sich auszutauschen und zu sehen, wo die anderen gerade aktuell stehen und wie es ihnen geht. Die Leitung der Atemtherapie-Ausbildung hat unser Befinden auch aktiv abgeholt. Dann war für mich sowohl die theoretischen Erkenntnisse wie auch die praktische Tätigkeit und die Erfahrungen, die man macht und mitnimmt, bereichernd. Ich konnte immer etwas mitnehmen. Für mich war das Erholung und es war nie eine Pflicht zu kommen. Es war eine Freude, so genährt wieder zu gehen. Für mich war das Erlernte auch immer gleich in der therapeutischen Tätigkeit eins zu eins anwendbar.

Kannst du noch etwas zu deinen Erfahrungen mit dem LIKA Institut sagen?

Wenn ich an die Atemtherapie-Ausbildung beim LIKA Institut denke, ist es einfach bereichernd, sich so intensiv mit sich selbst und seinem Atem auseinandersetzen zu können. Für jeden, der in der therapeutischen Arbeit tätig ist, ist dieses Wissen meines Erachtens sehr bereichernd und kann in die Tätigkeit eingebunden werden. Man macht während der Ausbildung zur Atemtherapeutin eine sehr intensive Entwicklung durch und ist über drei Jahre sehr intensiv an dem Thema dran. Besonders gut am LIKA gefällt mir die Lage, weil man schon bei der Anreise herunterfahren konnte. Häufig habe ich während der Ausbildung in Atemtherapie auch dort mit ein paar anderen Personen am Boden mit der Matratze übernachtet. Man kann beim LIKA eintauchen und die Umgebung geniessen – ob beim Schwimmen im Fluss, durch Waldspaziergänge oder beim Restaurantbesuch. Man konnte für Leib und Seele etwas Gutes tun.

Gab es für dich Schlüsselmomente in der Atemtherapie-Ausbildung?

Ein Schlüsselmoment während der Ausbildung in Atemtherapie ist mir noch gut in Erinnerung, auch wenn es mehrere gab. Es ging um einen gemeinsamen Raumaufbau als Therapeut mit einem Klienten zusammen und nach der Behandlung habe ich mich einfach hundertprozentig stimmig und wohl gefühlt. Ich war ganz bei mir und verspürte eine riesige Freude – nicht nur im Kopf sondern auch körperlich. Dabei entstand für mich persönlich die Erkenntnis: Es ist ok, wie ich bin. Ich darf mit meinem Wissen und Können weiterfahren. Das war mein Schlüsselmoment.

Wie war die Stimmung?

Die Stimmung am LIKA ist völlig familiär und auf gleicher Augenhöhe. Wir waren eine kleine Grundgruppe von fünf Personen und eine ähnlich kleine Begleitgruppe bei gewissen Atemtherapie-Seminaren. Es war immer sehr wohlwollend und sympathisch. Die Art der Ausbildner und Schulleitung war stets sehr zuvorkommend und unterstützend. Wenn man mal krank ist oder aus anderen Gründen ein Seminar verschieben musste, ist das gar kein Problem. Es wird geschaut, dass es einem während der Atemtherapie-Ausbildung gut geht.

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