Selbsttest: Ist der Lehrgang «Elektronik (HF)» der Richtige für mich?
Die Bezeichnung bzw. der Lehrgang «Techniker HF Elektronik» oder «Elektronik HF» wurde per 2020 aufgehoben. Neu wird der Lehrgang unter dem Namen «Elektrotechniker HF» / «Elektrotechnikerin HF» angeboten.
Analyse der Funktionen und Tätigkeiten von Elektrotechniker/innen HF (ehemals Techniker/innen HF Elektronik)
Hinweis: Seit Herbst 2022 haben die Techniker HF-Lehrgänge (ehemals «Techniker HF Fachrichtung») für jede Fachrichtung einen eigenen Rahmenlehrplan sowie einen neuen Titel erhalten. Der Lehrgang «Techniker HF Elektrotechnik» heisst neu zum Beispiel «Elektrotechniker HF». Ausserdem wurden die Vertiefungsrichtungen «Elektronik» und «Energietechnik» aufgehoben.
Für wen eignet sich der Lehrgang «Elektronik HF»?
- Junge Berufsleute der Elektronik, die eine fachliche Karriere anstreben
- Personen, welche sich im Bereich der Elektronik weiterbilden wollen
Wie sieht der Berufsalltag von Elektrotechniker HF (ehemals Techniker/innen HF Elektronik) aus?
Elektroniker/innen HF (ehemals Techniker HF Elektronik) arbeiten in Unternehmen des Maschinen- und Apparatebaus oder in der Energie-, Medizin- oder Gebäudetechnikbranche resp. in der Informatik, Telekommunikation oder Mess- und Regeltechnik. Sie führen technische Arbeitsgruppen zur Entwicklung von analogen und digitalen Schaltungen, Konstruktion von elektronischen Geräten, oder zum Bau von Prüfmitteln für die Produktion. Sie entwerfen und programmieren Mikrocomputersysteme, entwickeln und betreiben computergestützte Testsysteme oder warten und unterhalten elektronische Geräte und Anlagen. Als Fachleute mit breiter Grundausbildung unterstützen sie den technischen Verkauf, beraten und schulen die Anwender oder arbeiten in der Schulung und Ausbildung mit.
Aufgabenbeschreibungen in Stelleninseraten für Elektrotechniker HF (ehemals Techniker/innen HF Elektronik):
Hauptaufgaben | Häufigkeit in % |
---|---|
Projektleitung und Mitarbeit in Entwicklungsprojekten, fachliche Leitung von Entwicklungs- und Projektteams | 35 |
Programmierung von Steuerungen, Leitsystemen, Mikroprozessoren, Software für Simulationen | 10 |
Tests planen, durchführen und dokumentieren | 25 |
Beratung von Kunden, Support und Schulung von Anlagenbenutzern und Systemanwendern | 15 |
Dokumentationen, Datenblätter, Schemata und Verkaufsunterlagen erstellen und revidieren | 15 |
Typische Anforderungen in Stelleninseraten für Elektroniker (ehemals Techniker/innen HF Elektronik):
- Eine technische Grundausbildung in der Elektronik/Elektroplanung
- Weiterbildung in Elektronik, Automation oder Elektrotechnik (TS/HF/FH/HTL)
- Einige Jahre Berufserfahrung
- Projekt- und Führungserfahrung
- Erfahrung mit Maschinenprogrammierung, SAP, CAD
- Macherpersönlichkeit, Engagement und Organisationsstärke
- Dienstleistungsorientierung und Teamfähigkeit
- Deutsch und gute Englischkenntnisse
Frage 1:
Entsprechen die Tätigkeiten von Techniker/innen HF Elektronik (neu: Elektrotechniker HF) meinen Vorstellungen?
Ja, wenn Ihnen die wichtigsten Tätigkeiten gefallen, können Sie davon ausgehen, dass Sie thematisch richtig liegen. Im Weiteren geht es dann um die Frage, ob die Ausbildung Ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen entspricht.
Falls Sie „Teilweise“ oder „Nein“ markiert haben sollten Sie schauen, ob das was Ihnen nicht gefällt, wesentliche Bestandteile des Aufgabenprofils sind oder eher mögliche Spezialisierungen. So gibt es Jobs, in denen keine Kundenberatung oder keine Unterstützung der Verkaufsabteilung enthalten sind. Wenn Ihnen aber der Kernbereich des Umgangs mit elektrischen und elektronischen Schaltungen und Anlagen nicht gefällt, sollten Sie sich auch über andere Studiengänge an Höheren Fachschulen für Technik informieren.
Lehrgangsbeschreibung «Elektronik HF»
Hier sind die wichtigsten Eckpunkte des Lehrgangs «Elektronik HF» beschrieben:
Frage 2:
Interessiert Sie dieser Lehrgang grundsätzlich?
Wenn Sie zwar an diesem Lehrgang interessiert sind, aber bei Frage 1 mit "teilweise" oder "Nein" geantwortet haben, sollten Sie herauszufinden versuchen, ob es noch andere Arten von Jobs gibt, die Sie mit dieser Ausbildung machen könnten und die Ihnen besser gefallen als das in Frage 1 beschriebene Tätigkeitsprofil.
Wenn Sie Frage 1 auch schon mit "Ja" beantwortet haben, dann scheint dieser Kurs grundsätzlich zu Ihren Vorstellungen zu passen.
Wenn Ihnen die Tätigkeitsbeschreibung unter Frage 1 gefällt und Sie hier „Nein“ markiert haben, sollten Sie versuchen zu analysieren, welche Inhalte des Lehrgangs Ihnen gefallen würden und welche nicht. Und mit dem, was Sie so herausfinden, können Sie unter folgenden verwandten Studiengängen schauen, ob Sie etwas finden, das Ihren Interessen besser entspricht:
Voraussetzungen für eine Aufnahme in den Studiengang:
- Berufsabschluss mit EFZ als: Elektromonteur/in, Elektroinstallateur/in, Automatiker/in, Elektroniker/in, Elektrozeichner/in, Informatiker/in, Mediamatiker/in, Polymechaniker/in, Gebäudetechnikplaner/in, Physiklaborant/in
- Oder EFZ eines anderen Berufs und entsprechende Berufserfahrung im Bereich Elektronik
- Berufstätigkeit von mindestens 50% in einem Gebiet der Elektronik
Frage 3:
Erfülle ich die Voraussetzungen für die Zulassung zum Studiengang?
Wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen, können Sie zum nächsten Schritt übergehen.
Wenn Sie die Voraussetzungen nicht erfüllen, weil Sie zwar einen Lehrabschluss, aber aktuell keine Stelle in diesem Bereich haben, gibt es zwei Möglichkeiten: Klären Sie mit der Schulleitung ab, bis wann Sie eine solche Stelle haben müssten, um sich für das Studium anmelden zu können. Oder besorgen Sie sich Informationen über Vollzeitstudiengänge, bei denen diese Bedingung nicht gilt.
Und falls Sie die Voraussetzungen nicht erfüllen, weil Sie weder einen der einschlägigen Berufe gelernt haben, noch Berufserfahrung in diesem Bereich besitzen, sollten Sie noch einmal neu überlegen, was Ihr Ziel ist und welche Voraussetzungen Sie mitbringen. Wenn Sie zum Beispiel eine gymnasiale Matura haben, könnten Sie auch an einer Universität oder ETH studieren. Oder wenn Sie eine ausländische Ausbildung im Bereich Elektronik haben, erkundigen Sie sich bei einer Schule, ob das als gleichwertig anerkannt würde.
Finanzierung der Weiterbildung
Das Semestergeld ist abhängig von der Schule und von Ihrem Wohnsitzkanton. Unter Umständen bezahlt Ihr Wohnsitzkanton einen erheblichen Beitrag (=Kantonsbeitrag) an die Semestergebühren. Dann betragen die Kosten für Semestergeld, Kursmaterial, Prüfungsgebühren etc. insgesamt bis ca. CHF 16´500.-. Ohne Kantonsbeiträge können sie bis CHF 30´000.- steigen.
Das Schulgeld wird semesterweise in Rechnung gestellt und ist vor dem Schulbeginn zu bezahlen.
Frage 4:
Sind Sie in der Lage, innerhalb von ca. 3 Jahren insgesamt zwischen CHF 16´500.- und CHF 30´000.- selber aufzubringen?
Falls Sie "Ja" markiert haben scheint dies ein guter Zeitpunkt für Sie zu sein, um dieses Studium ins Auge zu fassen.
Falls Sie nicht sicher sind, informieren Sie sich als Erstes darüber, ob Sie Kantonsbeiträge erhalten würden und wie viel dann effektiv zu bezahlen bleibt. Und wenn Sie auch das nicht aufbringen können, fragen Sie Ihren Arbeitgeber, ob er einen Beitrag leisten würde. Oder versuchen Sie, in Ihrem privaten Umfeld jemanden zu finden, der diese Weiterbildung mit einem Darlehen unterstützen könnte. Ansonsten gibt es Banken und Kreditinstitute, welche Bildungskredite gewähren.
Aufwand Präsenzunterricht und Trainings
Das berufsbegleitende Studium dauert 6-7 Semester und findet je nach Modell an zwei Abenden pro Woche oder an einem Wochentag und Samstagmorgen oder an Samstagen statt. Insgesamt sind es 12 bis 16 Unterrichts-Lektionen pro Woche und je nach Vorbildung kosten die Hausaufgaben und das Lernen auf Prüfungen weitere 6-8 Stunden pro Woche.
Frage 5:
Ist das Unterrichtspensum und der Lernaufwand für die Hausaufgaben für mich neben meinem Berufsalltag zu bewältigen?
Wenn Sie diese Frage mit Ja beantwortet haben, scheinen Sie ihrem Ziel schon wieder einen Schritt näher zu kommen.
Wenn Sie bedenken haben, sollten Sie sich etwas Zeit dafür nehmen, genauer anzuschauen, wie viel Zeit Sie effektiv für das Studium zur Verfügung haben. Möglicherweise müssen Sie ein Hobby für die Dauer der Ausbildung auf Eis legen oder schauen, ob Sie Ihr Arbeitspensum auf 80% reduzieren können. Oder gibt es andere Verpflichtungen, die Sie während dieser Zeit abgeben oder delegieren können, um etwas mehr Zeit zu gewinnen?
Abschluss
Schaffe ich den Abschluss?
Im 3. und 4. Semester werden Vordiplom-, im 6. Semester Diplomprüfungen durchgeführt. Den Abschluss des Studiums bildet eine mehrwöchige Diplomarbeit.
Frage 6:
Traue ich mir zu, die Diplomprüfungen zu bestehen und die Diplomarbeit zu schreiben?
Wenn Sie sich das Bestehen dieses Abschlusses zutrauen, können Sie höchstens noch überlegen, ob Sie mit geeigneten Lern- und Arbeitsmethoden noch bessere Resultate oder die gleichen Resultate mit weniger Aufwand erzielen möchten.
Falls Sie „Teilweise“ oder „Nein“ markiert haben, weil Sie in einem der Ausbildungsfächer Schwächen haben, sollten Sie mit einem Ausbildungsverantwortlichen abklären, wie gravierend das für den gesamten Ausbildungsverlauf ist. Je nach dem können Sie Ihre Lücken mit Vorkursen oder Nachhilfeunterricht beheben und das geforderte Niveau erreichen. Falls Sie eher unsicher sind, weil Sie unter Prüfungsangst leiden sollten Sie unter Umständen externe Hilfe in Anspruch nehmen um zu prüfen, ob diese Prüfungsangst auch in gewissen Stress-Situationen des beruflichen Alltags von Flugverkehrsleiter/innen aktiviert werden könnte.
Sofort Kurs- oder Lehrgangsunterlagen von passenden Schulen erhalten
Unter Elektronik (HF) finden Sie eine Übersicht über Schulen, welche den Lehrgang «Elektronik HF» anbieten. Mit einem Klick können Sie detaillierte Unterlagen anfordern und erhalten diese in der Regel direkt per E-Mail zugesandt. Zudem erhalten Sie mit der Umkreissuche die Anbieter in Ihrer unmittelbaren Nähe.
Fazit:
Bevor Sie den Lehrgang «Elektronik HF» absolvieren möchten, sollten Sie davon überzeugt sein, dass Ihnen eine projektorientierte Tätigkeit in der Entwicklung und das Arbeiten mit elektronischen Komponenten wirklich gefällt. Zudem sollte Ihnen die Lehrgangsbeschreibung zusagen. Wenn Sie diese ersten beiden Fragen mit einem klaren „Ja“ beantwortet haben können Sie sich weiter mit diesem Lehrgang auseinandersetzen. Wenn Sie bei diesen Fragen unsicher sind sollten Sie sich überlegen, welche anderen Weiterbildungen für Sie auch noch in Frage kommen.
Wenn Sie die Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllen, weil Sie weder einen einschlägigen Beruf gelernt haben, noch die erforderliche Berufserfahrung mitbringen, sollten Sie noch einmal abklären, ob dieses Berufsfeld für Sie wirklich das Richtige ist. Und wenn Sie zum Schluss kommen, dass Sie wirklich in diesem Bereich studieren wollen, könnten Sie sich die Ausbildungen für Erwachsene zum Informatiker EFZ anschauen. Das wäre eine Möglichkeit, einen Lehrabschluss in einem einschlägigen Beruf nachzuholen.
Falls Sie keinen Lehrabschluss, aber eine gymnasiale Maturität oder einen gleichwertigen ausländischen Ausweis haben, informieren Sie sich über Studiengänge in Elektronik an einer Fachhochschule oder ETH.
Die Einkommenseinbusse während einer Vollzeit-Weiterbildung ist nicht immer einfach zu verkraften. Verteilt auf gut 3 Jahre müssen unter Umständen mehrere tausend Franken zusätzlich aufgebracht werden. Falls es Ihnen nicht möglich ist, diese alleine zu beschaffen, könnten Sie versuchen, im privaten Umfeld ein Darlehen zu erhalten. Banken und Kreditinstitute bieten teilweise auch Bildungskredite an. Ein gutes Argument für die Finanzierung einer Weiterbildung ist die relativ schnelle Amortisation der Kosten durch Lohnerhöhungen. Machen Sie die folgende Rechnung: Wie viel würde eine Lohnerhöhung von 10% pro Jahr ausmachen? Wie viele Jahre brauchen Sie, um die Kosten für den Lehrgang wieder einzuspielen? Wie viel verdienen Sie aufgrund dieser Lohnerhöhung bezogen auf das gesamte Berufsleben mehr? Meistens ist das ein sechsstelliger Betrag was bestätigt, dass die Aus- oder Weiterbildung die beste persönliche Investition ist die es gibt.
Der zeitliche Aufwand für eine Aus- oder Weiterbildung ist nicht zu unterschätzen. Da bleiben Ausgang, Ferien und spontane Wellness-Weekends des öfteren auf der Strecke. Allerdings geht diese Zeit meistens relativ schnell vorbei. Die Aussicht auf besser Job-Chancen und mehr Lohn sollte Motivation genug sein, diese Zeit durchzustehen. Oft hilft es, sich in Lerngruppen zu organisieren. Sinnvoll ist es auch, von Anfang an dabei zu bleiben und fixe Lernzeiten einzuplanen. Gute Lerneffekte können durch das Erstellen von Zusammenfassungen und Mindmaps erzielt werden. Lernkartensysteme helfen beim Auswendiglernen. Es gibt viele Tools und Ideen, um das Lernen zu vereinfachen. Den Ratgeber „Die persönliche Lernstrategie“ erhalten Sie kostenlos, wenn Sie sich über Ausbildung-Weiterbildung.ch bei einer Schule anmelden.
Wenn Sie zweifeln, ob Sie die Diplomprüfungen bestehen, so können Sie damit rechnen, dass jede Schule ein Interesse daran hat, möglichst alle Ihrer Schülerinnen und Schüler bei den Abschlussprüfungen durchzubringen. Sprechen Sie mit Ihrem Schulleiter oder Lehrgangsverantwortlichen und fragen Sie nach Unterstützungsmöglichkeiten. Aber wenn Sie über die grundlegenden Fähigkeiten verfügen, ist es mit einer guten Motivation, Durchhaltewillen und Fleiss grundsätzlich möglich, diese Prüfungen zu bestehen. Wenn Sie an Prüfungsangst leiden so helfen eine gute Vorbereitung, verschiedene Praxis-Tipps, therapeutische Behandlungen oder in schlimmen Fällen sogar Medikamente. Den Ratgeber „Prüfungsangst überwinden“ erhalten Sie, wenn Sie sich über Ausbildung-Weiterbildung.ch bei einer Schule anmelden. Hier finden Sie ausserdem passende Anbieter zum Thema Prüfungsangst.
Der Nutzen einer Weiterbildung wird üblicherweise an einem höheren Lohn, anspruchsvolleren Aufgaben oder Beförderungen gemessen. Das setzt voraus, dass Sie sich um entsprechende Veränderungen Ihrer beruflichen Position bemühen und wenn nötig, Ihre Forderungen auch durchsetzen können. Falls Sie schon die Erfahrung gemacht haben, dass Ihnen das nicht immer so leicht fällt, könnten Sie auch prüfen, ob ein persönliches Job-Coaching Ihnen zusätzlich zur Weiterbildung von Nutzen sein könnte.
So, nun liegt der Entscheid bei Ihnen. Im Zweifelsfalle nehmen Sie eine persönliche Beratung bei einer Schule oder externen Beratungsstelle in Anspruch. Wenn Sie über www.ausbildung-weiterbildung.ch eine Schule bezüglich Kurs- oder Lehrgangsunterlagen anfragen erhalten Sie auf Wunsch eine kostenlose Bildungs- oder Schulberatung im Wert von CHF 150.00.
Eine Liste von Anbietern finden Sie hier: Elektronik (HF)
Wir wünschen Ihnen beruflich und privat alles Gute und eine schöne und spannende Zukunft!
Das Team von Ausbildung-Weiterbildung.ch