Selbsttest: Ist der Lehrgang Informatiker HF / Informatikerin HF (Informatik (HF)) für mich jetzt der richtige?

Ein Informatiker mit einem Informatik HF-Abschluss erläutert den Projektforschritt der Projektleiterin.

Testen Sie hier, ob eine Tätigkeit als Informatiker HF / Informatikerin HF (ehemals Techniker HF Informatik) zu Ihnen passt und ob ein HF Informatik-Studium an einer Höheren Fachschule (HF) das Richtige für Sie ist.

Hinweis: Seit Herbst 2022 haben die Techniker HF-Lehrgänge (ehemals «Techniker HF Fachrichtung») für jede Fachrichtung einen eigenen Rahmenlehrplan sowie einen neuen Titel erhalten. Der Lehrgang «Techniker HF Informatik» heisst neu zum Beispiel «Informatiker HF». Ausserdem wurden die Vertiefungsrichtungen Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Technische Informatik aus dem Rahmenlehrplan aufgehoben. Die Schulen können dennoch Vertiefungsrichtungen anbieten, weitere Informationen hierzu gibt es im Selbsttest.

Start

Wie sieht der Berufsalltag von Informatiker HF / Informatikerin HF mit einem HF- Diplom aus?

Technikerinnen und Techniker HF der Richtung Informatik (neue Bezeichnung seit Herbst 2022: Informatiker HF / Informatikerin HF) sind für den Betrieb der Informatiksysteme eines Unternehmens oder einer Geschäftseinheit zuständig. Im laufenden Betrieb unterstützen sie die Anwender und Anwenderinnen bei Problemen, betreuen die Geräte und sorgen bei Störungen an den technischen Anlagen für schnelle Lösungen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Hardware und Software erfordert laufende Anpassungen der Informatiksysteme.

Dazu kann die Beschaffung und Installation von neuen Geräten gehören, die Neuprogrammierung von Applikationen oder die Evaluation und Einführung von neuen Softwarelösungen. Informatiker HF / Informatikerin HF leiten Informatikprojekte von der Initialisierung und Planung über die Realisierung und Inbetriebnahme bis zur Qualitätssicherung und Anwenderschulung. Sie tragen ausserdem oft die Verantwortung für die Datensicherheit sowie die Verfügbarkeit und Wartung der Anlagen.

(Hinweis: Die Aufteilung der Aufgaben (Gewichtung und Häufigkeit) kann je nach Aufgabenprofil/Stellenprofil und Art des Unternehmens stark variieren.)

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als Informatiker HF / Informatikerin HF (ehemals Techniker HF Informatik) arbeiten?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich das HF-Informatik-Studium zum Informatiker HF / zur Informatikerin HF?

Das Studium an einer Höheren Fachschule Informatik zum Informatiker HF / zur Informatikerin HF (ehemals Techniker HF Informatik) eignet sich für

  • Berufsleute aus der Informatik, Automation, Telematik und verwandten Bereichen, die eine fachliche Karriere anstreben und mit einen HF-Diplom zukünftig auch verantwortungsvolle (Führungs-)Aufgaben übernehmen möchten
  • Berufsleute mit einer beruflichen Grundbildung (EFZ) im technischen/informatik-Bereich, welche ihre Kompetenzen und Kenntnisse erweitern und ihre Lohnchancen damit steigern möchten
  • Berufsleute mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) und entsprechender Berufserfahrung im technischen/Informatik-Bereich, die ihre Berufung in der Informatik sehen und sich dahingehend ein Generalistenwissen aneignen möchten.

Informatiker HF / Informatikerinnen HF sollten über die folgenden persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen:

  • Technisches Verständnis
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Vernetztes Denken und Handeln
  • selbständige und zuverlässige Arbeitsweise
  • analytische und konzeptionelle Fähigkeiten
  • Teamfähigkeit
  • Planungsgeschick
  • Führungs- und Organisationstalent
  • Kunden- und Serviceorientierung

Frage 2:

Gehören Sie zu einer der Zielgruppen dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zum HF Informatik-Studium:

Über das Zulassungsverfahren zum HF Informatik-Studium entscheidet jede Höhere Fachschule eigenständig. Dieses reglementieren sie unter Beachtung der entsprechenden rechtlichen Grundlagen in ihrem Studienreglement. Es kann daher zwischen den Höheren Fachschulen (HF) zu Unterschieden kommen.*

Um ein HF Informatik-Studium zum Informatiker HF / zur Informatiker HF (ehemals Techniker HF Informatik) an einer höheren Fachschule (HF) beginnen zu können, müssen Sie in der Regel mit folgenden Zulassungsbedingungen rechnen.

  • Abschluss einer einschlägigen beruflichen Grundbildung mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) **

Oder

  • Abschluss einer dreijährigen beruflichen Grundbildung (EFZ) in einem anderen Bereich und einschlägige Berufspraxis (i.d.R. mind. 1 Jahr) im technischen/informatik Bereich

Oder

  • Abschluss einer gymnasialen Matura oder Fachmittelschule sowie einschlägige Berufspraxis (i.d.R. mind. 1 Jahr) im technischen/informatik Bereich

Weitere Bedingungen:

  • Bei einem berufsbegleitenden HF Informatik-Studium eine mind. 50 %-Anstellung im technischen/handwerklichen Bereich.
  • Bei einem Vollzeit HF Informatik-Studium Praktika von mind. 720 Lernstunden (mit einem einschlägigen EFZ) bzw. mind. 1800 Lernstunden (ohne einschlägiges EFZ).
  • Ausserdem wird je nach Schule eine Aufnahmeprüfung durchgeführt und/oder der Besuch eines Vorkurses, beispielsweise in Mathematik, gefordert.  

Hinweis: Zum Teil ist es möglich, bereits erbrachte Bildungsleistungen anrechnen zu lassen. Wenden Sie sich hierfür bitte direkt an den Anbieter Ihrer Wahl.

* Die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen (HF) richten sich nach Rahmenlehrplänen, die von Bildungsanbietern und Branchenverbänden gemeinsam erarbeitet und vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) genehmigt wurden. Wenn sich die Höheren Fachschulen bei der detaillierten Ausgestaltung ihrer Studienangebote an bestehende Rahmenlehrpläne halten, sind ihre HF-Lehrgänge eidgenössisch anerkannt und führen zu einem geschützten Titel.

** Eine Auflistung der einschlägigen EFZ finden Sie im Rahmenlehrplan für Informatiker HF / Informatikerin HF.

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Die Lerninhalte des HF Informatik-Studium für Informatiker HF / Informatikerin HF (ehemals Techniker HF Informatik) richten sich grundsätzlich an den Rahmenlehrplan «Informatik HF». Die Trägerschaft setzt sich dabei wie folgt zusammen: Swissmem, ICT-Berufsbildung Schweiz (Organisation der Arbeitswelt) und Konferenz der höheren Fachschulen Technik KHF-T (Vertretung der Bildungsanbieter). Sie tragen die Verantwortung für die Erstellung des Rahmenlehrplanes sowie dessen periodische Überprüfung hinsichtlich Aktualität und Qualität.

Dennoch: In der Ausgestaltung ihrer Studienangebote für zukünftige Informatiker HF / Informatikerin HF haben die Höheren Fachschulen einen gewissen Spielraum. Welche Lerninhalte schliesslich behandelt und wie ausgestaltet werden, kann deshalb von HF zu HF variieren. Die Höheren Fachschulen können beispielsweise auch Vertiefungen anbieten.*

In der Regel werden folgende Themen an einer Höheren Fachschule Informatik behandelt: 

  • Informatik
  • Kommunikation, Marketing
  • Projektmanagement
  • Personalmanagement
  • Führung, Leadership
  • Betriebswirtschaft (BWL)
  • Finanz- und Rechnungswesen
  • Recht
  • Mathematik
  • Physik
  • Englisch
  • Programmieren
  • IT-Systeme, IT-Qualitätsmanagement, IT-Sicherheits- und Risikomanagement
  • IT-Architektur
  • DevOps
  • Datenbanken, Datenanalyse
  • Agile Projektmethodiken (z.B. Scrum und Kanban)
  • Cyber Security

*Max. 10% der Gesamtlernstunden darf für inhaltliche Schwerpunkte bzw. Vertiefungen verwendet werden. Der geschützte Titel «dipl. Informatiker HF / dipl. Informatikerin HF» bleibt dabei unverändert.

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie Kenntnisse in diesen Themenbereichen erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten variieren je nach Anbieter, Ausbildungsort und Ausbildungsmodell. Generell muss für das 6-semestrige Informatik-HF-Studium mit folgenden Kosten gerechnet werden:

  • Studiengebühren: Das Semestergeld ist abhängig von der Schule und Ihrem Wohnsitzkanton. Es ist zwischen CHF 15'600.– und CHF 22'300.– zu rechnen, für Studierende mit Wohnsitz im Ausbildungskanton*. Die Kosten für die Prüfungen und Diplomarbeit sind in der Regel in den Lehrgangsgebühren enthalten.
  • Zusätzliche Kosten: Manche Anbieter verrechnen Extrakosten für die Einschreibegebühr und den Studentenausweis, Vorkurse (fakultativ), Lehrmittel, Spezialsoftware, Lizenzen, Lernateliers, Praktika, Schulungsunterlagen, Prüfung/Diplomarbeit und Prüfungsrepetitionen. Informieren Sie sich direkt bei der HF Ihrer Wahl über die Zusatzkosten.
  • Erwerb von Zusatzabschlüssen: Für Zusatzabschlüsse wie beispielsweise ein international anerkanntes Englisch-Zertifikat müssen Sie mit Extrakosten für die Vorbereitung und externe Prüfung rechnen.

* Die Lehrgänge an Höheren Fachschulen HF werden von den Kantonen finanziell unterstützt. Ausserkantonale Studierende bezahlen höhere Studiengebühren. Um die Kantonsbeiträge zu erhalten gelten folgende Voraussetzungen:

  • mind. zweijähriger Wohnsitz im Kanton
  • Der Lehrgang ist auf der Liste der beitragsberechtigten Lehrgänge der EDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren) aufgelistet (den Link zur Liste erhalten Sie in den Antwort-Texten).

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, ca. CHF 15'600 – CHF 22'300 für Studium und Prüfung/Diplomarbeit vorzufinanzieren?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden, Ausbildungsmodell, Unterrichtsformat und Lernaufwand

  • Studiendauer: Das HF-Informatik-Studium zum dipl. Informatiker HF / dipl. Infromatikerin HF (ehemals Techniker HF Informatik) ist modular aufgebaut und dauert berufsbegleitend 6 Semester und Vollzeit 4 Semester (berufsbegleitend)
  • Anzahl Unterrichtsstunden: Der Lehrgang umfasst mit einem einschlägigen EFZ 3600 Lernstunden. Für Lehrgänge ohne einschlägigen EFZ erhöht sich die Anzahl Lernstunden in der Regel auf 5400 Lernstunden, wenden Sie sich hierfür an die Schule Ihrer Wahl. Die berufliche Tätigkeit (Praxis in einschlägiger Berufstätigkeit)  während des berufsbegleitenden Informatik HF Studium wird dabei mit max. 720 Stunden (mit einschlägigem EFZ) bzw. max. 1800 Stunden (ohne einschlägiges EFZ) an die Ausbildungszeit angerechnet. Die praktische Bildung (Praktika im praxisorientierten oder realen Arbeitsfeld begleitet von Fachkräften) im Vollzeitstudium beträgt mind. 720 Stunden (mit einschlägigem EFZ) bzw. mind. 1800 Stunden (ohne einschlägiges EFZ). Als Lernstunden gelten weiter das Kontaktstudium (mit qualifizierter Begleitung), angeleitete Selbststudium, individuelles Selbststudium und Qualifikationsverfahren (z.B. Semesterprüfungen, Zwischenprüfungen, Diplomprüfungen, Diplomarbeiten oder bewertete Semesterarbeiten). Wie diese Lernstunden zeitlich aufgeteilt werden, ist im Rahmenlehrplan definiert.
  • Ausbildungsmodelle: Das Studium wird berufsbegleitend und Vollzeit angeboten. Der Unterricht findet beispielsweise an zwei Abenden in der Woche oder an einem ganzen Wochentag oder samstags statt. Dies kann von HF zu HF variieren.
  • Unterrichtsformat: Viele Schulen bieten einen Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung (Online-, Hybrid-Unterricht, Blended Learning) an.
  • Lernaufwand: Für die Vor- und Nachbearbeitung des Unterrichts sowie die Selbstlernzeit sollten Sie genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil, Lerntempo und gewählten Ausbildungsmodell ab. Wir empfehlen, für das berufsbegleitende Modell mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen.

Tipp: Manche Schulen bieten sog. «Schnupperlektionen»/«Probelektionen» an. Sie haben so die Möglichkeit einen Einblick in den Unterricht sowie Lernatmosphäre zu erhalten. Wichtige Aspekte auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Nutzen Sie die Chance und kontaktieren Sie die Schule Ihrer Wahl gleich direkt.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Das Studium zum dipl. Informatiker HF / dipl. Informatikerin HF (ehemals Techniker HF Informatik) schliesst grundsätzlich mit einer praxisorientierten Diplomarbeit und mündlichen oder schriftlichen Prüfungen ab. Die Details der Umsetzung regelt die jeweilige HF in ihrem Studienreglement. So läuft das abschliessende Qualifikationsverfahren oft folgendermassen ab:

  1. Die Resultate der vorgängigen Semesterprüfungen und/oder bewerteten Semesterarbeiten
  2. Diplomarbeit: Die Diplomarbeit ist praxisorientiert; die Kandidaten/innen haben darin die Chance, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und ihr vernetztes Denken unter Beweis zu stellen. Die Arbeit wird einzeln verfasst zu einem für die Informatik relevanten Thema. Sie wird am Ende der Ausbildung verfasst (kann auch im 5. oder 6. Semester integriert werden). Auch hier wird das Zeitfenster von der jeweiligen HF in ihrem Studienreglement festgelegt.
  3. Die Diplomarbeit wird zudem vor einer Gruppe von Fachleuten (Expertengremium) präsentiert und anschliessend in einer Diskussion verteidigt werden.

Diplom und Titel

Absolventinnen und Absolventen des Studiums erhalten ein HF-Diplom und sind berechtigt, den eidg. anerkannten sowie geschützten Berufstitel «Dipl. Informatiker HF / dipl. Informatikerin HF» zu führen.

Auf Französisch: «Informaticienne diplômée ES / Informaticien diplômé ES»

Auf Italienisch: «Informatica dipl. SSS / Informatico dipl. SSS»

Auf Englisch (Empfehlung, aber kein geschützter Titel): «Advanced Federal Diploma of Higher Education in Information Technology»

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Höhere Fachschule zum HF-Diplom zu bestehen?

Haben Sie sich bereits entschieden?
Oder möchten Sie mehr wissen?

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