Labordiagnostik: Ausbildung, Weiterbildung, Studium, Schulen auf einen Blick

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Tipps und Entscheidungshilfen für die Ausbildungswahl

Die Labordiagnostik untersucht Probematerialien, wie beispielsweise Körperflüssigkeiten (z.B. Blut) oder Körperausscheidungen (z.B. Urin). Sie ist an der Schnittstelle von Medizin, Biomedizin, Labormedizin, Laboranalytik, Digitalisierung, Forschung und dem Patientenwohl angesiedelt.

Die Untersuchung von Proben durch optische, chemische oder immunologische Analysen findet heutzutage überwiegend mittels automatisierter Verfahren statt.

Solche Analysen helfen dabei Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Die ermittelten Laborwerte leisten einen wichtigen Beitrag für eine präzise Diagnose und ermöglichen die Behandlung gezielt zu überwachen.

Fachpersonen mit einer Labor-Ausbildung sind dementsprechend gefragt und die Jobaussichten in der Labordiagnostik sind gut.

Fragen und Antworten

Für die Labor- und Diagnostikbranche müssen MPA-Umsteiger folgendes lernen:

  • Hygiene, Arbeitsschutz
  • Präanalytik, Analytik, Postanalytik
  • Kapillare Blutentnahme
  • Reflotron-Analysen
  • Urinstatus
  • Chemische Analysen mit QC
  • Spotchem D, EZ, DRI ChEM
  • Immunologische Nachweisverfahren
  • Mononukleose, Schwangerschaft, Drogenscreening
  • HbA1c, C-reaktives Protein, ACR, Troponin T mit Cobas 232
  • Hämatologie und Hämatogrammerstellung

Das Biomed. Labordiagnostik Studium umfasst folgende Studienfächer:

  • Naturwissenschaftliche Grundlagen
  • Wissenschaftliches Arbeiten
  • Analytische Verfahren und Labordiagnostik
  • Management und Gesundheitswesen

Im Gegensatz zur Schulmedizin, die Blutwerte vor allem dazu nutzt, eine Verdachtsdiagnose zu bestätigen oder auszuschliessen, sieht die Ganzheitsmedizin Zusammenhänge zwischen einzelnen Laborwerten und den Ursachen für deren Abweichungen vom Normwert. Dafür ist eine ganzheitliche Labordiagnostik wichtig. Es wird nicht nur ein betroffenes Organ betrachtet, sondern der Mensch als Ganzes. Daher ist der Umfang der naturheilkundlichen Blutuntersuchungen in der Regel grösser als bei der Suche nach einer Einzeldiagnose, wobei erst alle Blutwerte zusammen eine therapeutische Konsequenz ergeben.

Die medizinische Labordiagnostik umfasst die Untersuchung von Körpermaterialien durch optische, chemische oder immunologische Analysen, meist mit Hilfe automatisierter Verfahren. Sie dient der Erkennung von Krankheiten oder der Verlaufs- und Therapiekontrolle durch Laborwerte und ist die Domäne der Laboratoriumsmedizin, kurz "Labormedizin".

Medizinische Labordiagnostik untersucht folgende Materialien:

  • Körperflüssigkeiten, z.B.
    • Blut
    • Serum
    • Nervenwasser
    • Sperma
  • Körperausscheidungen, z.B.
    • Urin
    • Stuhl
    • Sputum

Mit der Allergie-Labordiagnostik kann sowohl die Gesamtmenge an IgE als auch die Menge an spezifischen IgE-Antikörpern, die gegen bestimmte Substanzen gerichtet sind, gemessen werden. Dabei können nicht nur die spezifischen IgE-Antikörper gegen verdächtige Allergenquellen (Pollen, Tiere, Nahrungsmittel) bestimmt werden, sondern auch gegen so genannte Allergen-Einzelkomponenten. Dabei handelt es sich überwiegend um Proteine, also Eiweissmoleküle, die als einzelne Bestandteile von Allergenquellen eine allergische Reaktion vom Soforttyp auslösen können. Dies kann bei allergischen Erkrankungen wie allergischer Rhinitis (z.B. Heuschnupfen, Hausstaubmilbenallergie), Neurodermitis, Asthma bronchiale oder bei Nahrungsmittelallergien durchgeführt werden.

Mit einer Ausbildung im Bereich Labordiagnostik sind Sie meistens in medizinischen Laboratorien tätig. Dort arbeiten Sie zum Zweck der Prognostik, Diagnostik, Prävention und Therapie von Krankheiten.

Sie können aber auch zum Beispiel in der biomedizinischen Forschung oder in einer beratenden Funktion tätig sein. So helfen Sie Gesundheitsfachpersonen beispielsweise bei der Interpretation von Testergebnissen.

Biomedizinische Labordiagnostiker FH üben folgende Tätigkeiten aus:

  • Biomedizinische Labortechniker FH planen, organisieren und führen Laboruntersuchungen selbstständig durch.
  • Sie werten die Ergebnisse unter Berücksichtigung von Einfluss- und Störfaktoren aus.
  • Sie bereiten die Daten rechnergestützt auf, dokumentieren sie und stellen sie in geeigneter Form zur Verfügung.
  • Sie sind verantwortlich für die Analysen- und Prozessqualität im Labor und für die Kommunikation mit den Auftraggebern.

Eine Tätigkeit in Labor Diagnostik erfordert folgende persönliche Voraussetzungen:

  • Analytisches Denken
  • Naturwissenschaftliches Interesse
  • Selbständige Arbeitsweise
  • Verantwortungsbewusstsein

Es gibt viele Wege, um eine Ausbildung im Bereich Labordiagnostik absolvieren zu können.

Auf Stufe Fachhochschule (FH) sieht dies beispielsweise folgendermassen aus:

  • Wenn Sie über eine Berufslehre (EFZ) und eine Berufsmaturität in einem der Labordiagnostik verwandten Berufsfelder verfügen (zum Beispiel Fachangestellte Gesundheit, Praxisassistentin, Dentalassistent, Drogist, Laborantin oder Pharmaassistentin) können Sie an einer Fachhochschule ohne Prüfung und weiterer Arbeitserfahrung ein Studium beginnen.
  • Wenn Sie über eine Lehre und eine Berufsmaturität in einem fachfremden Beruf verfügen, dann müssen Sie zuerst in einem der Studienrichtung verwandten Berufsfeld eine einjährige Arbeitswelterfahrung sammeln.
  • Interessierte mit einer gymnasialen Maturität oder einer Fachmaturität müssen ebenfalls zuerst eine einjährige Arbeitswelterfahrung in einem der Studienrichtung verwandten Berufsfeld absolvieren. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es ebenfalls möglich ist berufsfeldbezogene Praktika anzurechnen.

Über die genauen und verbindlichen Zulassungsbedingungen informieren die jeweiligen Anbieter / Schulen.

In einer Labor-Ausbildung werden in der Regel folgende Fächer angeboten, in welchen Sie sich die wesentlichen Grundkenntnisse erwerben.

  • Wissenschaftliche Grundlagen
  • Analyseprozess, Labordiagnostik
  • Gesundheitssystem
  • Biologie
  • Chemie
  • Englisch
  • Informatik
  • Mathematik
  • Physik
  • Medizinische Mikrobiologie
  • Hämatologie / Hämostaseologie
  • Histologie / Zytologie
  • Klinische Chemie
  • Immunologie
  • Systemerkrankungen

Redaktionelle Leitung:

Stefan Schmidlin, Bildungsberatung, Content-Team Modula AG

Quellen

Website des Schweizerischen Sekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI , Website www.berufsberatung.ch (offizielles schweizerisches Informationsportal der Studien-, Berufs- und Laufbahnberatung) sowie Websites und anderweitige Informationen der Berufsverbände und Bildungsanbieter.

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