Die Atemtherapie umfasst Übungen und Techniken, die dem Patienten die Atmung erleichtern und die bewusste Körperwahrnehmung fördern sollen. Sie ist ein Teilgebiet der Physiotherapie und wird beispielsweise bei Patienten mit Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Long-Covid eingesetzt. Die Atemtherapie hilft also bei Atembeschwerden und Lungenerkrankungen.

Die Atemtherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Physiotherapie und besonders sinnvoll für Patienten, die an Atemwegserkrankungen leiden oder deren Atmung eingeschränkt ist. Das kann zum Beispiel Asthma oder COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Dysfunction) sein. Um diesen Menschen fundiert helfen zu können, bedarf es einer Atemtherapie Ausbildung.

Eine Ausbildung z.B. zum Psychotherapeutischen Prozessbegleiter wird von den Krankenkassen nicht anerkannt. Mit dem entsprechenden Abschluss als Komplementärtherapeut ist es möglich, Komplementärtherapien über die Krankenkassen auf Zusatzversicherungen abzurechnen. Dies funktioniert über die ASCA/EMR-Anerkennung der Ausbildung zum Atemtherapeut. Dies ist für den finanziellen Aspekt nicht unwichtig, da man leichter Kunden findet, da diese einen grossen Teil ihrer Ausgaben wieder von der Krankenkasse zurückerstattet bekommen. 

Die Ausbildung als Atemtherapeutin bzw. Atemtherapeut gehört zur Komplementär Therapie. Die Methodenausbildung dauert in der Regel rund 3 Jahre. Wer den eidgenössischen Abschluss HFP als Komplementärtherapeut/in in der Methode Atemtherapie anstrebt, muss neben dem Branchenzertifikat KT in der Methode ebenfalls den Tronc Commun und ein Praktikum sowie Fachbegleitung absolvieren. 

Eine gute und fundierte «Ausbildung Atemtherapeut / Atemtherapeutin» kostet je nach Anbieter und Dauer zwischen CHF 15'000 und 25'000. Eine gute Ausbildung ist eine wichtige Investition für die spätere erfolgreiche Führung einer eigenen Praxis. Wer sich gut aufstellt, kann diese Kosten später innert nützlicher Frist wieder einspielen.

In einer Atemphysiotherapie-Ausbildung lernt man, den Atemvorgang bewusst wahrzunehmen und dadurch die Atmung nachhaltig zu erleichtern. Dies beinhaltet:

• Atem- und Körperübungen
• Manuelle Therapiemethoden
• Therapeutische Gespräche
• Meditation und Entspannung
• Achtsamkeits- und bewusstseinsfördernde Anwendungen
• Vokale Arbeit mit der Stimme (Stimmarbeit)
• Meridiansystem

Wer die ca. dreijährige berufsbegleitende Atemtherapeut Ausbildung absolviert hat, muss für das Branchenzertifikat KomplementärTherapie erlangen zu können, neben der Ausbildung in der Methode Atemtherapie ein Praktikum und einen sogenannten «Tronc Commun» (Naturwissenschaftliche, Sozialwissenschaftliche, berufsspezifische Grundlagen) absolvieren. Nach anschliessender Berufspraxis mit begleitender Supervision kann die Höhere Fachprüfung (HFP) KomplementärTherapeut/in mit eidgenössischem Diplom abgelegt werden.

Die Zulassungsbedingungen zu diesem Lehrgang zum Atemtherapeuten / zur Atemtherapeutin unterscheiden sich je nach Bildungseinrichtung. Meist wird jedoch eine Grundbildung auf Sekundarstufe II in einem

• sozialen,
• unterrichtenden,
• bildenden,
• pädagogischen,
• therapeutischen,
• medizinischen,
• pflegerischen oder
• bewegungs- und körperlichen

Bereich vorausgesetzt. Zudem wird in der Regel eine Eignungsabklärung und ein Vorgespräch vorausgesetzt.

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Bei der Atemgymnastik werden Techniken zur Verbesserung der Atmung durch Kräftigung der Atemmuskulatur und Verbesserung ihrer Effizienz sowie durch Mobilisierung von Sekreten eingesetzt. Sie ist ein Teilbereich der Physiotherapie und der medizinischen Atemtherapie. Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen haben häufig eine ineffiziente Atmung aufgrund einer falschen Atemtechnik. Ziel der Atemgymnastik ist es, die Lungenfunktion dieser Patienten zu verbessern. Gleichzeitig dient die Atemgymnastik der Mobilisierung des Brustkorbs. Durch eine Verbesserung der Thoraxmobilität kann die Einatmungsfähigkeit verbessert werden.

Die Reflektorische Atemtherapie reguliert unwillkürlich die Atmung und beeinflusst dadurch verschiedene Körperfunktionen des Menschen. Die Reflektorische Atemtherapie (RAT) kann wesentlich zur Linderung der Symptome bei COPD und Lungenemphysem beitragen. Die Therapie beeinflusst durch gezielte Reize die Form der Atembewegung. Mittels Temperatur-, Druck- und Dehnungsreizen quer zum Faserverlauf der Muskulatur an Sehnenansätzen, am Periost (Knochenhaut) sowie an speziellen Atemreizpunkten wird die nervale Steuerung stimuliert. Dies führt zu einer unwillkürlichen positiven Beeinflussung der Atemform, was vom Patienten bewusst wahrgenommen werden kann.