Wie sieht der Berufsalltag von Psychotherapeuten aus?
Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen behandeln Menschen mit psychischen Problemen.
Je nach Therapiemethode erkunden sie mit ihren Klienten zusammen deren Geschichte, um die Entstehung der aktuellen Symptome zu verstehen und Veränderungsmöglichkeiten zu finden, oder sie beschäftigen sich mit der aktuellen Situation und den belastenden oder störenden Symptomen und erforschen, welche Verhaltensweisen, Reaktionen, Gedanken, Überzeugungen, Glaubenssätze damit in Beziehung stehen und Ansätze für eine sanfte hilfreiche Veränderung bieten.
Die wichtigste Grundlage für die psychotherapeutische Behandlung ist der Aufbau einer Vertrauensbeziehung zu den Klientinnen und Klienten und das Angebot eines sicheren und unterstützenden Rahmens innerhalb der Therapie. Die eigentliche therapeutische Arbeit erfolgt je nach Methode z.B. mittels spezieller Gesprächstechniken, Achtsamkeitsübungen, Körperwahrnehmung, Rollenspiele, Imaginationstechniken, Traumanalysen. Das Ziel ist immer, den Betroffenen ein Verständnis ihrer aktuellen Symptome und möglicher Hintergründe zu ermöglichen, belastende und schmerzhafte Erlebnisse sanft zu erinnern und zu verarbeiten, Lösungen für aktuelle Konflikte und drängende Beschwerden zu finden und neue Verhaltensweisen und Einstellungen zu entwickeln. Damit sollen die psychische Stabilität und Belastbarkeit verbessert werden.
Neben den eigentlichen Therapiesitzungen sind Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen mit administrativen Aufgaben beschäftigt. Sie schreiben Anträge an Krankenkassen, erstellen Gutachten, führen den Terminkalender und Fallgeschichten. Einen wichtigen Teil der Arbeitszeit nehmen ausserdem Fachgespräche unter Kollegen resp. Supervisionssitzungen ein sowie die laufende Beschäftigung mit den aktuellen Entwicklungen in der psychologischen und psychotherapeutischen Forschung und im eigenen Fachgebiet.