Was sind die wichtigsten Nachteile einer Phytotherapie-Ausbildung?

Nach einer fundierten Phytotherapie-Ausbildung sind Sie in der Lage, Pflanzen, Pflanzenteile und daraus hergestellte Zubereitungen zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten einzusetzen. Dabei steht der Mensch in seiner Ganzheit und Komplexität im Mittelpunkt der Behandlung. Die klassische Zubereitungsform pflanzlicher Heilmittel ist der Tee. Daneben werden Heilpflanzen auch in Form von pflanzlichen Pillen, Tinkturen, Säften, Umschlägen, Salben, Sirupen und Ölen verwendet.

Die wichtigsten Nachteile einer Phytotherapie-Ausbildung sind:

  1. Der Abschluss der Phytotherapie-Ausbildung ist nicht eidgenössisch anerkannt, sondern ein schuleigenes Zertifikat oder Diplom. Achten Sie auf jeden Fall auf Ausbildungen, die von wichtigen Institutionen wie der SMGP (Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie) oder der OdA AM (TCM mit Schwerpunkt Phytotherapie) anerkannt sind. Die Ausbildung der SMPG setzt jedoch ein abgeschlossenes Studium der Medizin, Veterinärmedizin oder Pharmazie voraus. In den naturheilkundlichen Ausbildungen nimmt die Phytotherapie als therapeutisches Mittel neben anderen Verfahren einen wichtigen Platz ein, zählt aber nicht zu den Komplementärtherapien gemäss OdA KT. Daneben gibt es verschiedene kürzere oder längere Ausbildungen, die sich auf die Phytotherapie beschränken. Sie richten sich an Personen mit schulmedizinischem Hintergrund (z.B. Pflegefachpersonen), die alternative Heilmethoden in ihre Arbeit integrieren möchten.
  2. Auf Zertifikatsstufe sind die Lerninhalte und Zulassungsbedingungen in der Regel nicht reglementiert und können von den Schulen autonom festgelegt werden. Eine Qualitätssicherung erfolgt durch Verbände wie z.B. die SMPG oder AdA KT.
  3. Eine Tätigkeit in der Phytotherapie erfordert neben Fachwissen und therapeutischen Kenntnissen auch analytisches und logisches Denkvermögen sowie einen angemessenen Wissensdurst, um sich ständig weiterzubilden. Nicht jeder verfügt über alle diese Fähigkeiten und nicht alle können durch Phytotherapie-Ausbildung erworben werden.
  4. Die Kosten von ca. CHF 5'000 bis CHF 19’000 für die ca. zwei- bis dreijährige Ausbildung werden vom Bund nicht subventioniert, da es sich nicht um einen eidgenössischen Abschluss handelt.
  5. Nach der Phytotherapie-Ausbildung geht das Lernen weiter: Um die Phytotherapie und andere naturheilkundliche Methoden anbieten zu können, kann je nach Vorbildung eine höhere Fachprüfung als Naturheilpraktiker/in mit eidg. Diplom in TCM mit Schwerpunkt Phytotherapie absolviert werden.

 

Ausbildungen in Phytotherapie verstehen sich als Ergänzung oder Erweiterung zu schul- oder komplementärmedizinischen Grundausbildungen. Wer über eine solche nicht verfügt, hat kaum eine Chance, diese Therapiemethode beruflich anzuwenden. Die anderen arbeiten mehrheitlich selbständig in eigener Praxis oder in Gemeinschaftspraxen.

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