Atemtherapeut / Atemtherapeutin (Zert.) :
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Atemtherapie kommt bei körperlichen und seelischen Beschwerden zum Einsatz, ebenso in schwierigen Situationen, wie Langzeiterkrankungen oder bei chronischen Schmerzen. Sie kann vielerlei Beschwerden und Störungen abmildern und behandeln und die Einstellung der Betroffenen zu ihrem Leben und ihrem Körper positiv verändern.

Die Atemtherapie macht bewusst, dass jedes Handeln, jeder Atemzug, den wir machen, Auswirkungen auf unser Leben und unsere Gesundheit hat.

Typische Anwendungsfälle:

• Psychosomatische Erkrankungen
• Magen-Darm-Probleme
• Atemwegs-Erkrankungen
• Verspannungen der Muskeln
• Haltungsfehler
• hormonelle Störungen und Veränderungen (Schwangerschaft, Pubertät, Wechseljahre)
• Schlaflosigkeit
• Essstörungen
• Raucherentwöhnung
• körperliche Schmerzen
• Herz- und Kreislauf-Beschwerden
• Burnout und Stress
• despressive Verstimmungen

Die Ausbildung zum Atemtherapeuten bzw. zur Atemtherapeutin ist nicht bei allen Schulen und Bildungseinrichtungen gleich konzipiert, ist aber in der Regel berufsbegleitend und dauert 2 bis 3 Jahre.

Für die spätere Registrierung beim ErfahrungsmedizinischenRegister (EMR) muss die Ausbildung mind. 600 Lernstunden in Atemtherapie und mind. 150 Lernstunden in medizinischen Grundlagen umfassen; die spätere Registrierung bei der ASCA verlangt mind. 500 Lernstunden in Atemtherapie und ebenfalls mind. 150 Lernstunden in medizinischen Grundlagen.

Kurze Seminare und Kurse, die sich über einige Wochen oder wenige Monate erstrecken, eignen sich nicht für eine solide Grundausbildung, sondern dienen als Zusatzqualifikationen für bereits tätige Therapierende, die sich zu speziellen Themenschwerpunkten fortbilden lassen möchten, oder als Weiterbildung für Menschen, die für rein persönliche Zwecke einen Einblick in dieses Gebiet der Komplementärmedizin nehmen möchten.

Die Kenntnisse und Kompetenzen, die Absolventinnen und Absolventen der Atemtherapie während ihrer Ausbildung erwerben, hängen vom Bildungsangebot ab. Grundsätzlich erfolgen die Ausbildungen in Atemtherapie theoretisch und praktisch und behandeln auch methodenübergreifende berufsspezifische Grundlagen für komplentärtherapeutisches Arbeiten.

Zu den Themen gehören beispielsweise:

• Angewandte Atemlehre
• Atem und Bewegung
• Vokal-Atemraumbildung
• Tonus und Ton
• Psychosomatik
• Anatomie, Physiologie und Pathologie
• Psychologie
• Ethik
• Kommunikation und Interaktion
• Gesundheitsverständnis
• Qualitätssicherung und Berufsidentität

Ausbildungen, die zum Branchenzertifikat OdA KT in Atemtherapie führen, folgen den Vorgaben der OdA KT (Organisation der Arbeitswelt Komplementärtherapie). Details dazu findest du in unserem Ratgeber im Bereich Naturheilkunde und Komlementärtherapie.

Wir haben Absolventinnen und Absolventen von Atemtherapie-Ausbildungen, gefragt, warum sie sich für diese Therapie interessieren:

Bei 95 % der Befragten deckt sich der Lerninhalt mit den persönlichen Bedürfnissen, 4 % zeigen Interesse auf Grund einer Empfehlung, und 1 % wurde durch Angaben in einem Stelleninserat neugierig.

Bei den persönlichen Bedürfnissen haben wir genauer nachgefragt und Spannendes erfahren:

• «Als Opern-/Jazzsängerin und Lehrerin möchte ich endlich meinen Wunsch, diesen Beruf zusätzlich zu erlernen, verwirklichen.»
• «Bin im Klangschalen und Yoga-Bereich tätig.»
• «Ich möchte sie als Zusatz zu meiner Physiotätigkeit im Hospiz.»
• «Weil mich das Thema wahnsinnig interessiert, Atem ist unser Ursprung, unsere Kraftquelle.»
• «durch Selbsterfahrung die positiven Effekte kennengelernt»
• «berufliche Neuorientierung»
• «Mich nimmt Wunder, wie sich das Atmen auf den gesamten Menschen auswirkt.»
• «Ich habe das Gefühl, dass Atemtherapie für mich persönlich und bei meiner Arbeit mit meinen Patienten sehr hilfreich ist.»
• «Weil ich mit dieser Ausbildung sehr vielen Menschen helfen kann und es auch für mich selbst tue. Es ist eine Chance die ich gerne wahrnehmen möchte.» als Gründe an. Diese Person hat scheinbar echt ihre Berufung gefunden: «Atemtherapie beinhaltet alle meine Interessen und Stärken. Ich kenne die wichtige und umfangreiche Wirkung der Atmung. Die wurde mir in meiner Meditation genannt. Ich arbeite bereits viel mit Atmung, Meditation, Entspannung… es passt zu mir!»

Nein. In der Atemtherapie gibt es verschiedene Richtungen. Diese unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten und der therapeutischen Herangehensweise. Welche Richtung(en) eine Schule anbietet und wie sie die Ausbildung im Detail gestaltet, bleibt ihr überlassen.

Neben der Therapierichtung musst du vor allem darauf achten, ob die Kurse zu den von dir gewünschten Zielen führen. Willst du Atemtherapie einfach erst einmal kennenlernen? Willst du deine komplementärtherapeutischen Fachkenntnisse um atemtherapeutische Möglichkeiten erweitern? In beiden Fällen eignen sich verschiedene Einstiegs- oder Weiterbildungskurse.

Wenn du professionell als Atemtherapeut/in arbeiten möchtest, solltest du dich für eine Schule entscheiden, bei der du mit einem Methodenzertifikat in Atemtherapie und dem Branchenzertifikat OdA KT (= Organisation der Arbeitswelt Komplementärmedizin) mit Methode Atemtherapie abschliessen kannst. Das können nur Schulen bieten, deren Bildungsgänge von der OdA KT anerkannt sind. Das Branchenzertifikat ist Voraussetzung für die Zulassung zur Höheren Fachprüfung und zum eidg. Diplom als Komplementärtherapeutin (mit Methode Atemtherapie).

In manchen Kantonen sind das Branchenzertifikat OdA KT oder das eidg. Diplom Komplementärtherapeutin Voraussetzung dafür, dass du dort praktizieren darfst. Orientiere dich frühzeitig, wie es in deinem Kanton ausschaut. Infos zu den kantonalen Berufsausübungsbewilligungen findest du hier.

Wir haben Bildungsinteressierte befragt, was sie dazu veranlasst hat, mit bestimmten Atemtherapie-Bildungsanbietern Kontakt aufzunehmen. Ihre Antwort:

Bildungsinteressierte melden sich bei Schulen aufgrund von

• Empfehlungen und Bewertungen der Schulen und/oder Lehrgänge
• guter Auffindbarkeit bei Google und anderen Suchdiensten
• Standort der Schule
• Ansehen/Erfahrung/Qualität der Schule.

Dazu einige Details:

Kontaktnahmen aufgrund von Empfehlungen und Bewertungen:

• 82 % wurden durch Online-Bewertungen dazu angeregt.
• 15 % fragten nach Details zur Weiterbildung bei Schulen, die ihnen empfohlen worden waren.
• 3 % kannten die Schule schon vorher, bei der er/sie Interesse an einer Weiterbildung zeigte.

Die Bedeutung der Online-Präsenz von Schulen zeigen die folgenden Kommentare, die bei unserer Befragung abgegeben worden sind:

• «Weil ich durch die Google-Suche auf diese Ausbildungsstätten gestossen bin.»
• «via Google Suche gefunden»
• «Internet», «interessante Homepage»
• «ich habe recherchiert und bin darauf gestossen»

(Viele Schulen verbessern ihre Online-Auffindbarkeit, indem sie sich auf unserer Plattform aufführen lassen).

Andere Antworten zeigen die Wichtigkeit des Standorts: «die Schule ist in meiner Nähe» und «da es nahe an meinem Wohnort ist». Jemand gab als Grund Folgendes an: «Weil die Schule Jahrzehnte lange Erfahrungen hat und die erste Schule war, die anerkannt wurde.»