Selbsttest: Ist der Lehrgang «ICT-Application Development Specialist mit eidg. Fachausweis» (ehemals: ICT-Applikationsentwickler) der richtige für mich?

Eine ICT-Applikationsentwicklerin mit eidg. Fachausweis kontrolliert den Programmier-Code.

Testen Sie hier, ob das Berufsbild «ICT-Applikationsentwickler* mit eidg. Fachausweis / ICT-Applikationsentwicklerin mit eidg. Fachausweis» zu Ihnen passt und ob ein berufsbegleitender Vorbereitungslehrgang Applikations-Entwickler/in auf die Berufsprüfung (BP) für Sie der richtige Weg dahin ist.

*Bis 2012 hiess der Lehrgang Informatiker/in (BP) und davor bis 1994 Analytiker-Programmierer/in (BP). Seit August 2023 gilt der Nachfolgeberuf ICT-Application Development Specialist.

Hinweis: Der Lehrgang kann neu in vier Fachrichtungen absolviert werden:

  • Frontend
  • Mobile
  • Backend
  • Data Engineering
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Wie sehen die Tätigkeiten als ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in) aus?

Ein ICT-Applikationsentwickler, eine ICT-Applikationsentwicklerin (früher Informatiker/in, neu seit August 2023: ICT-Application Development Specialist) ist für die Entwicklung und den Unterhalt von Applikationen (Anwendungssoftware) der Informations- und Kommunikationstechnik verantwortlich. Dies beinhaltet die Projektumsetzungen und Gewährleistung der Informatiksicherheit - je nach Anstellung im eigenen Betrieb (Software-Entwicklungsabteilung eines ICT-Dienstleisters) oder extern für andere Unternehmen. ICT-Application Development Specialists sind Spezialisten/innen für die Planung, die Entwicklung, die Auslieferung und den fortlaufenden Betrieb von Applikationen. ICT-Applikationsentwickler/innen übernehmen eine wichtige Verantwortung in der Koordination zwischen unterschiedlichen Anspruchsgruppen und der technischen Umsetzung von Applikationen sowie Führung agiler Teams. Der Verantwortungsbereich umfasst den gesamten Entwicklungsprozess von der Erstellung des konzeptionellen Designs bis zur Implementierung der Applikation oder Teile davon.

Folgende Tätigkeiten sind als ICT-Application Development Specialist mit eidg. Fachausweis (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in) üblich:

  • Durchführung von Applikationsprojekten als ICT-Application Development Specialist
    • Abklären der Geschäftsbedürfnisse für eine komplette Applikation oder Teile davon (für Kunde oder eigenes Unternehmen)
    • Definition der daraus entstehenden Systemanforderungen sowie Kriterienkatalog eigens dafür erstellen
    • Wahl der Informatikmittel und -leistungen, abgestimmt auf die ermittelten Bedürfnisse
    • Erstellen von Modellen für Daten, Funktionen und Objekte
    • Festlegen von notwendigen Methoden für die Software-Entwicklung
    • Festlegen von notwendigen Methoden für die Software-Wartung
    • Offerten von IT-Dienstleistern einholen, prüfen und gegebenenfalls Aufträge erteilen
    • Erhebung und Strukturierung der erforderlichen Personal- und Betriebsmittel für die Umsetzung der Projekte
    • Entwickeln von Software-Applikationen und -Schnittstellen
    • Einrichten von Entwicklungs- und Testumgebungen
  • Pflegen von Entwicklungs- und Testumgebungen
  • Implementieren von Software-Applikationen und -Schnittstellen
  • Erstellen der Dokumentationen für den Software-LifeCycle
  • Aktualisieren der Dokumentationen für den Software-LifeCycle
  • Analysieren von Software-Fehlern
  • Lösen von Software-Fehlern
  • Erstellen von Konzepten für Software-Verbesserungen als ICT-Application Development Specialist
  • Massnahmenumsetzung zur Informationssicherheit sowie Schulung von Mitarbeitenden diesbezüglich
  • Analysieren von Problemstellungen im Bereich von Geschäftsprozessen
  • Unterstützen der Integrationstests von Software-Applikationen und -Schnittstellen
  • Sicherstellen der Wartung von Software-Applikationen und -Schnittstellen
  • Analysieren von Change-Requests
  • Begleiten von Software-Verbesserungen in den produktiven Einsatz

Mit der revidierten ICT-Application Development Specialist Prüfungsordnung (gültig ab 30.8.2023) eingeführten vier verschiedenen Fachrichtungen ist neu eine entsprechende Vertiefung der Kompetenzen und damit Spezialisierung möglich:

  • «Frontend»: Ihr Ziel ist die Entwicklung von nutzerfreundlichen, perfekt integrierten Client- und Web-Applikationen mit einer übersichtlichen Datenhaltung und optimierten Ladegeschwindigkeit.
  • «Mobile»: Sie entwickeln und realisieren bedürfnis- und datenschutzgerechte mobile Applikationen, die auf native Schnittstellen und Gerätesensoren zugreifen.
  • «Backend»: Sie planen neue Backend-Applikationen und warten, adaptieren und überwachen bestehende. Ihr Ziel ist es, die Haltung, Sicherung und den Zugriff von Daten zu ermöglichen.
  • «Data Engineering»: Sie entwickeln konzeptionelle, logische und physische Datenmodelle und transformieren Daten. Damit sorgen Sie für eine sichere, effiziente und effektive Bearbeitung von grossen Datenvolumen.

Frage 1:

Entsprechen die Tätigkeiten als ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in) Ihren Vorstellungen? Können Sie sich vorstellen, in diesem Job tätig zu sein?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler) Ausbildung mit Berufsprüfung? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden verlangt?

Die ICT-Applikationsentwickler Ausbildung mit anschliessender Berufsprüfung ICT-Application Development Specialist richten sich an folgende Personen:

  • Software-Entwickler/innen bei ICT-Dienstleistern oder ICT-Anwender- Unternehmen wie beispielsweise:
    • Applikations-Entwickler/innen
    • Datenbank-Spezialist/innen
    • ICT-Test-Ingenieure/-Ingenieurinnen
    • ICT-Testmanager/innen
    • Applikations-Manager/innen
    • Projektleiter/innen
  • Berufsleute, die in der IT oder im IT-Umfeld tätig sind und einen höheren und eidgenössischen Abschluss anstreben
  • Projektleiter/innen in ICT-Entwicklungsprojekten

Für eine erfolgreiche Tätigkeit in der Funktion als ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in) mit eidg. Fachausweis sind folgende Fähigkeiten und persönliche Eigenschaften gefordert:

  • Exakte Arbeitsweise
  • Computerkenntnisse
  • Interesse an Informatik 
  • Technisches Geschick
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Logisches Denken, analytisches Denken 
  • Ausdrucksfähigkeit, Vorstellungsvermögen 
  • Rasche Auffassungsgabe, Kombinationsfähigkeit 
  • Selbstständigkeit, Ausdauer 
  • Experimentierfreude, Offenheit 
  • Lernfreude 
  • Sicheres Auftreten und Fähigkeit, Projekte zu entwickeln, durchzuführen und zu überprüfen

Frage 2:

Gehören Sie zu einer der Zielgruppen der ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler) Ausbildung mit Berufsprüfung?

Voraussetzungen für die Zulassung als ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in) zur Berufsprüfung:

Sie werden zur ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung zugelassen, wenn Sie folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Ein eidg. Fähigkeitszeugnis als Informatiker/in EFZ und min. zwei Jahre Berufspraxis im Bereich der Applikationsentwicklung

oder

  • ein anderes eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) im Berufsfeld der Informatik- und Kommunikationstechnologie und min. drei Jahre Berufspraxis im Bereich der Applikationsentwicklung

oder

  • ein anderes eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder über folgende Abschlüsse und min. vier Jahre Berufspraxis im Bereich der Applikationsentwicklung:
    • eine gymnasiale Maturität
    • eine Fachmaturität
    • eine Berufsmaturität
    • oder eine gleichwertige Qualifikation

Ob Sie zur ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung für ICT-Applikationsentwickler / ICT-Applikationsentwicklerin zugelassen sind, erfahren Sie mindestens drei Monate vor Prüfungsbeginn mit einem schriftlichen Bescheid inkl. Begründung und Rechtsmittelbelehrung im Falle einer Ablehnung.

Hinweis: Die Anzahl Jahre Berufserfahrung müssen erst bei Prüfungsanmeldung bzw. Prüfungsbeginn zum ICT-Application Development Specialist vorliegen. An manchen Schulen ist es daher möglich, mit dem Vorbereitungskurs auf die Berufsprüfung für ICT-Applikationsentwickler / ICT-Applikationsentwicklerin zu starten, auch wenn Sie die Bedingungen (noch) nicht erfüllen. Es liegt dann in Ihrer Verantwortung, dass Sie die nötigen Voraussetzungen bis zum geforderten Zeitpunkt erfüllen.

Übergangsbestimmung: Repetentinnen und Repetenten, welche die Prüfung gestützt auf die bisherige Prüfungsordnung vom 21. Februar 2012 ICT-Applikationsentwicklerin / ICT-Applikationsentwickler nicht bestanden haben, erhalten bis Ende 2024 Gelegenheit zu einer 1. bzw. 2. Wiederholung.

Frage 3:

Haben Sie den verlangten Lehrabschluss und die notwendige Berufserfahrung für die ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikations Entwickler/in):

Der Lernstoff der Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung zum Fachausweis als die ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/innen) richtet sich nach den Vorgaben der Trägerschaft der eidg. Prüfung, der ICT Berufsbildung Schweiz.

Die Lerninhalte der Weiterbildung ICT-Applikationsentwickler/in werden in Modulen vermittelt. Darin werden folgende Applikations-Entwickler/in Themen behandelt sowie ICT-Application Development Specialist Kompetenzen vermittelt:

Application Engineering für ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in)

  • Modul 500: Softwarearchitektur entwerfen
    Erarbeitet auf der Basis von Businessanforderungen die Softwarearchitektur für die Entwicklung oder Erweiterung einer komplexen, mehrschichtigen und verteilen Applikation.
  • Modul 501: Softwareentwicklung initialisieren
    Definiert das Vorgehensmodell, den Technologiestack, die Werkzeuge und die Qualitätsvorgaben für eine geplante Softwareentwicklung.
  • Modul 503: Frontend für komplexe Applikation spezifizieren und konzipieren
    Spezifiziert auf Basis der Vorgaben die Anforderungen an ein Frontend ab, wählt geeignete Services, Frameworks und Bibliotheken aus und erarbeitet die Vorgaben für die Realisierung.
  • Modul 504: Frontend für komplexe Applikation entwerfen und realisieren
    Entwirft und implementiert eine Frontend mit vorgegebenen Technologien und stellt die Funktionalität und Erfüllung der Anforderungen durch Tests sicher.
  • Modul 505: Persistenz in komplexen Applikationen entwerfen und realisieren
    Konzipiert und entwirft die Persistierung von Daten in einer komplexen Applikation, setzt das Datenmodell auf einem Datenspeichersystem um, implementiert die lesenden und schreibenden Zugriffe und stellt die Erfüllung der Anforderungen durch Tests sicher.
  • Modul 506: Businesslogik in komplexen Applikationen entwerfen und realisieren
    Entwirft und implementiert die Geschäftslogik von komplexen Applikationen und stellt die Erfüllung der Anforderungen durch Tests sicher.
  • Modul 507: Programmierschnittstellen entwerfen und realisieren
    Konzipiert, entwirft und implementiert verständliche, erweiterbare und sichere Programmierschnittstellen (API) und stellt die Erfüllung der Anforderungen durch Tests sicher.
  • Modul 508: Entwicklung einer mobilen App spezifizieren und konzipieren
    Spezifiziert auf Basis der Vorgaben die Anforderungen an eine mobile App ab, evaluiert die Technologie und erarbeitet die Vorgaben für die Realisierung.
  • Modul 509: Mobile App entwerfen und realisieren
    Entwirft und implementiert die Datenhaltung, Businesslogik und Benutzerschnittstelle einer mobilen App in der vorgegebenen Technologie, stellt die Erfüllung der Anforderungen durch Tests sicher und publiziert die App auf den vorgesehenen Plattformen.
  • Modul 510: Benutzerschnittstelle für komplexe Applikation entwerfen
    Entwirft mit einem benutzerzentrieren Ansatz eine komplexe Benutzerschnittstelle und gewährleistet eine optimale Gebrauchstauglichkeit (Usability) der Benutzeroberfläche.

Business Engineering für ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in)

  • Modul 687: Systeme abgrenzen und Anforderungen definieren
    Erhebt die Leistungen an ein System, beschreibt den Systemkontext und die Schnittstellen und spezifiziert die Anforderungen in einem strukturierten Anforderungskatalog.

Business Management für ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in)

  • Modul 646: Innovationen und Trends beobachten und bewerten
    Beobachtet Innovationen und Trends laufend, beurteilt deren Potenzial für die eigene Organisation, vergleicht den potenziellen Nutzen mit dem Aufwand einer Integration und erarbeitet eine Roadmap für die Einführung einer Technologie.

Data Management für ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in)

  • Modul 511: Datenmodell für komplexe Anwendungsfälle entwickeln und umsetzen
    Entwirft das Datenmodell für einen komplexen Anwendungsfall, erarbeitet einen begründeten Vorschlag für die Technologiewahl im gegebenen Kontext und setzt das Datenmodell auf der gewählten Technologie um.
  • Modul 512: Datenpipeline konzipieren und realisieren
    Konzipiert eine Datenpipeline zur Extraktion, Transformation und Überführung von Daten aus unterschiedlichen Quellsystemen in ein Datenrepository, wählt Technologien und Werkzeuge für die Umsetzung aus, implementiert die Datenpipeline und stellt deren Betrieb sicher.

Project Management für ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in)

  • Modul 698: Team führen und befähigen
    Stellt für spezifische Vorhaben geeignete Teams zusammen, führt die Teams im operativen Geschäft durch ein angepasstes und situationsgerechtes Führungsverhalten und stellt die Weiterentwicklung des Teams und die Kommunikation mit den Anspruchsgruppen sicher.

Security/Risk Management für ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in)

  • Modul 502: Sicherheit im Betrieb von Applikationen sicherstellen
    Stellt im Betrieb von Applikationen die Informationssicherheit durch geeignete und wirksame Massnahmen sicher.

Service Management für ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler/in)

  • Modul 513: Dateninfrastrukturen konzipieren und bereitstellen
    Erhebt die Anforderungen an eine Dateninfrastruktur, entwirft und evaluiert eine geeignete System- und Technologiearchitektur und nimmt die Dateninfrastruktur in Betrieb.
  • Modul 695: Auslieferungsprozesse definieren und umsetzen
    Definiert die notwendigen Prozesse und Methoden für die Zusammenarbeit aller Teams im Lebenszyklus einer ICT-Plattform und setzt eine Pipeline für die kontinuierliche Integration und Auslieferung der Soft- und Hardwareartefakte um.

Frage 4:

Interessieren Sie die Inhalte der Weiterbildung zum ICT-Application Development Specialist (ehemals ICT-Applikationsentwickler) und möchten Sie Kenntnisse und Kompetenzen in diesem Themenbereich erwerben?

Applikations-Entwickler/in Kurse - Kosten und Finanzierung:

Die jeweils aufgeführten Kosten für einen Vorbereitungskurs auf die ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung zum ICT-Applikationsentwickler / zur ICT-Applikationsentwicklerin sind zum Teil sehr unterschiedlich. Dies kommt daher, da die Schulen die Kurskosten eigenständig festlegen.

Hingegen wird die Prüfungsgebühr von der Trägerschaft der eidg. Prüfung festgelegt. Sie ist für alle Kandidaten / Kandidatinnen verbindlich.

Für die ICT-Applikationsentwickler Ausbildung mit der ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung müssen Sie mit folgenden Kosten rechnen:

  • Lehrgangsgebühren/Kurskosten: zwischen CHF 13’200.– und CHF 19’600.–. Dank der Subjektfinanzierung des Bundes, erhalten Sie nach der Prüfung vom Bund auf Antrag (unabhängig vom Resultat) rund 50% zurück.* 
  • Prüfungsgebühren: CHF 2'900.– (Stand 2013)
    Die Prüfungsgebühr wird von der Trägerschaft der Berufsprüfung festgelegt. Sie wird von der Kandidatin / dem Kandidaten nach bestätigter Zulassung zur Prüfung ICT-Application Development Specialist (früher: Prüfung ICT-Applikationsentwickler/in) entrichtet.
  • Extrakosten: An manchen Schulen sind die Kosten für zum Beispiel Einschreibegebühren, Lehrmittel, Schulungsunterlagen, Bücher, Intensiv-Prüfungstraining, Simulationsprüfungen, Schuldiplome und Zwischenabschlüsse nicht in den Lehrgangsgebühren enthalten. Informieren Sie sich bitte direkt beim Anbieter Ihrer Wahl, mit welchen Zusatzkosten Sie für die Ausbildung rechnen müssen.

*Seit 1.1.2018 werden die Vorbereitungskurse auf eidgenössische Berufsprüfungen wie die ICT-Application Development Specialist Weiterbildung vom Bund finanziell unterstützt. Absolvierende dieser Lehrgänge können deshalb, nach Ablegen der eidgenössischen Prüfung bis zu 50% (max. CHF 9'500.–) der bezahlten Kurskosten ICT-Applikationsentwickler/in zurückerstattet bekommen. In Härtefällen werden die Bundesbeiträge ausnahmsweise auch vorfinanziert.

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, etwa CHF 16'100 bis CHF 22'500 an Kosten für Applikations-Entwickler/in Kurse und Prüfungsgebühren vorzufinanzieren?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden, Unterrichtszeiten und Lernaufwand bei der ICT-Application Development Specialist (ehemals Applikations-Entwickler/in) Weiterbildung:

  • Studiendauer: Die Ausbildung, Weiterbildung ICT-Applikationsentwickler / ICT-Applikationsentwicklerin (neu: ICT-Application Development Specialist) ist klassisch aufgebaut (d.h. die Berufsprüfung umfasst alle zu bewertenden Kompetenzen) und dauert berufsbegleitend zwei bis drei Semester.
  • Anzahl Unterrichtsstunden: Die Ausbildung zur ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung zum ICT-Applikationsentwickler / zur ICT-Applikationsentwicklerin umfasst etwa 460 Lektionen.
  • Unterrichtszeiten: Die Unterrichtszeiten variieren je nach Anbieter der Weiterbildung ICT-Applikationsentwickler / ICT-Applikationsentwicklerin. Die Lektionen finden in der Regel an einem ganzen Tag, zwei Abenden pro Woche oder einem Abend pro Woche und samstags statt, zum Teil auch nur samstags (ergänzt mit E-Learning). Aber Achtung: Die Kursdaten resp. Stundenpläne für die ICT-Application Development Specialist Weiterbildung werden von der Schule eigenständig zusammengestellt. Es kann daher von Anbieter zu Anbieter zu Unterschieden kommen
  • Lernaufwand: Dank dem berufsbegleitenden Konzept der Ausbildung können Sie den Lernstoff gleich in der Praxis anwenden und vertiefen. Trotzdem sollte für die Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung sowie die Selbstlernzeit der genügend Zeit eingerechnet werden. Wir empfehlen – je nach Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo – nochmals etwa sechs Stunden pro Woche für den zusätzlichen Arbeitsaufwand einzurechnen.

Hinweis: Manche Schulen bieten sogenannte «Schnupper-Lektionen» an, die einen Einblick in den Unterricht und die Lernatmosphäre ermöglichen. Eine passende Lernumgebung ist auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss als ICT-Application Development Specialist nach der Weiterbildung ICT-Applikationsentwickler / ICT-Applikationsentwicklerin wichtig.

Frage 6:

Können Sie den Aufwand für den Präsenzunterricht und für die Hausaufgaben der Applikations-Entwickler/in Weiterbildung bewältigen?

Abschluss, Diplom und Titel:

Die Berufsprüfung ICT-Application Development Specialist (früher: ICT-Applikationsentwickler mit eidg. Fachausweis / ICT-Applikationsentwicklerin mit eidg. Fachausweis) findet jährlich statt, sofern min. 25 Kandidatinnen und Kandidaten die Zulassungsbedingungen erfüllen oder mindestens alle zwei Jahre. Die eidg. Prüfung kann in den drei Amtssprachen Deutsch, Französisch und Italienisch absolviert werden.

Die Kandidaten und Kandidatinnen der ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung zum ICT-Applikationsentwickler / zur ICT-Applikationsentwicklerin werden mindestens vier Wochen vor Prüfungsbeginn aufgeboten. Im Aufgebot enthalten sind dabei das Prüfungsprogramm (mit Angaben zu Ort und Zeitpunkt der Prüfung sowie zulässige Hilfsmittel) sowie das Verzeichnis der Experten und Expertinnen.

Die ICT-Application Development Specialist Berufsprüfung zum ICT-Applikationsentwickler / zur ICT-Applikationsentwicklerin dauert insgesamt sieben Stunden und umfasst vier Prüfungsteile und die dazugehörigen beruflichen Handlungskompetenzen, welche wie folgt aufgebaut sind:

  1. Individuelle Praktische Entwicklungsarbeit (IPE) - 60% Gewichtung
    • Projektarbeit schriftlich, vorgängig erstellt
      Kandidaten und Kandidatinnen entwickeln eine Applikation anhand einer realen Frage- oder Problemstellung aus ihrem beruflichen Kontext. Vorgängig wird eine Auftragsbeschreibung mit den zu erfüllenden Anforderungen erstellt. Die Arbeit ist nachvollziehbar zu dokumentieren. Auftragsbeschreibung, Entwicklungsarbeit und Dokumentation können in einer Amtssprache oder auf Englisch verfasst sein.
    • Präsentation der IPE und Fachgespräch mündlich, dauert 60 Minuten
      Die Kandidatinnen und Kandidaten präsentieren ihre Projektarbeit in Form einer System-Demo. Darin zeigen sie die Funktionsfähigkeit der Applikation mit den implementierten Features und Funktionen auf. Anschliessend erfolgt ein Fachgespräch zu verschiedenen Aspekten der Entwicklungsarbeit und damit verbundenen Themen. Die Kandidatinnen und Kandidaten sind gefordert, ihre Vorgehensweise nachvollziehbar zu begründen sowie Anschlussfragen zu beantworten. Die Präsentation und das Fachgespräch können in einer Amtssprache oder auf Englisch durchgeführt werden.
  2. Entwicklung und Architektur – 240 Minuten total, 20% Gewichtung
    • Fallstudie schriftlich
    • Mini-Cases schriftlich
    • Anhand von praxisnahen Situationen zeigen die Kandidatinnen und Kandidaten auf, dass sie in der Lage sind, komplexe Problemstellungen, in Bezug auf das Entwerfen und Umsetzen von Softwarearchitekturen, anforderungsorientiert und effizient zu bewältigen.
  3. Fachliche Führung und Innovation –20% Gewichtung
    • Critical Incidents mündlich, dauert 60 Minuten
      Dieser Prüfungsteil fokussiert auf schwierige bzw. problemhafte Arbeitssituationen im Kontext der Führungsaufgaben und Innovationen von ICT-Application Development Specialists.

Übergangsbestimmung für alte Berufsprüfung ICT-Applikationsentwickler/in

Repetentinnen und Repetenten, welche die Prüfung gestützt auf die bisherige Prüfungsordnung vom 21. Februar 2012 ICT-Applikationsentwicklerin / ICT-Applikationsentwickler nicht bestanden haben, erhalten bis Ende 2024 Gelegenheit zu einer 1. bzw. 2. Wiederholung mit folgendem Inhalt:

  1. Allgemeine Berufskompetenz ICT (Berufsfeld) – schriftlich, 3 Stunden, einfache Gewichtung
  2. ICT-Applikationen planen und analysieren - schriftlich, 3 Stunden, einfache Gewichtung
  3. ICT-Applikationen entwerfen und implementieren - schriftlich, 4 Stunden, zweifache Gewichtung
  4. ICT-Applikationen testen  - schriftlich, 2 Stunden, einfache Gewichtung

 

Diplom und Titel

Absolventinnen und Absolventen der Berufsprüfung erhalten einen eidgenössischen Fachausweis und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Titel «ICT-Application Development Specialist mit eidgenössischem Fachausweis» zu nutzen – bis 30.8.2023 «ICT-Applikationsentwickler mit eidgenössischem Fachausweis» oder «ICT-Applikationsentwicklerin mit eidgenössischem Fachausweis».

  • Auf Französisch: «ICT-Application Development Specialist avec brevet fédéral» - davor: «Informaticien en développement d’applications TIC avec brevet fédéral», «Informaticienne en développement d’applications TIC avec brevet fédéral»
  • Auf Italienisch: «ICT-Application Development Specialist con attestato professionale federale» - davor: «Informatico in sviluppo delle applicazioni TIC con attestato professionale federale», «Informatica in sviluppo delle applicazioni TIC con attestato professionale federale»
  • Auf Englisch: «ICT-Application Development Specialist, Federal Diploma of Higher Education» (Achtung: Dies ist nur eine Empfehlung/Übersetzung und kein geschützter Titel)

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Berufsprüfung Applikations-Entwickler/in zu bestehen?