Naturheilpraktikerin / Naturheilpraktiker: Wie sieht ihr Berufsalltag aus?
Naturheilpraktiker/innen untersuchen, beraten, begleiten und behandeln Menschen bei gesundheitlichen Beschwerden mit alternativmedizinischen Mitteln. Sie stellen mit den Mitteln ihres Fachgebiets Krankheiten fest und behandeln ihre Patienten und Patientinnen mit dem Ziel, die Krankheitssymptome zu lindern und die Selbstregulation und Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und zu stärken. Die verwendeten Methoden und Mittel unterscheiden sich je nach der gewählten Richtung:
- In der Ayurveda-Medizin wird zuerst eine komplette ayurvedische Diagnose inkl. Pulsdiagnose erstellt. Zur Behandlung werden dann ayurvedische Arzneimittel, Entschlackungs- und Reinigungstherapien, Massage und andere manuelle Behandlungen, Ernährungsregulierung und spezielle Harmonisierungsverfahren verordnet.
- In der Homöopathie wird der gesundheitliche Zustand des Patienten in ausführlichen Anamnesegesprächen erfasst. Dann wird mit potenzierten homöopathischen Mitteln pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs behandelt.
- Von der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Akupunktur die bekannteste Behandlungsmethode, weitere Behandlungsformen sind die chinesische Arzneimitteltherapie, die Tuina-Massage, Qi Gong und die Ernährung nach den fünf Elementen. Alle zielen darauf ab, den Qi-Fluss der Patienten wieder zu harmonisieren und so zu einem gesunden Energiezustand zu finden.
- Die Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN) setzt hauptsächlich auf physikalische Therapien, Ernährungskorrekturen, Bewegungstherapien und sogenannte Ausleitungsverfahren. Auch die Verwendung von Heilpflanzen ist ein wichtiger Teil und in neuerer Zeit gehören ausserdem technologiegestützte Therapieverfahren dazu wie Bioresonanz, Bioenergetik oder Magnetfeldtherapie.
- Die Tibetische Medizin erhebt den Befund über ihre Zungen- und Pulsdiagnose. Therapiert wird über die Ernährung und Ernährungsempfehlungen sowie mit Meditation, Schröpfen, Wickeln, Heilkräutern und Moxibustion.
Naturheilpraktiker/innen arbeiten häufig selbständig in einer eigenen Praxis, wodurch sie auch für die Geschäftsführung, die administrativen Tätigkeiten, Werbe-/Marketing-Massnahmen usw. verantwortlich sind.
Für selbständige Tätigkeiten brauchst du in den meisten Kantonen eine Berufsausübungsbewilligung, die in der Regel den Ausbildungsabschluss mit der höheren Fachprüfung und dem eidg. Diplom voraussetzt. Mit der «Vorstufe» dazu, dem Zertifikat OdA AM, darfst du unter fachlicher Aufsicht praktizieren.
Das eidg. Diplom als Naturheilpraktiker/in kannst du in den folgenden Fachrichtungen erwerben:
- Ayurveda-Medizin
- Homöopathie
- Traditionelle Chinesische Medizin TCM
- Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN