Zielgruppe, persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die HF-Ausbildung zum Hotelier Gastronom HF / zur Hoteliere Gastronomin HF (ehemals Hotelier Restaurateur / Hoteliere Restauratrice)?

Die Arbeit in der Hotellerie- und Gastronomie-Branche fasziniert Sie? Sie verfügen über praktisches Geschick, fühlen sich aber auch in der Welt der Führung und des Managements wohl? Der Austausch mit Gästen – mit allem, was dazugehört, wie zum Beispiel Kritik und Reklamationen – gefällt Ihnen und Sie blühen in der Service-Rolle richtig auf? Dann gehören Sie vielleicht zur Zielgruppe für diesen Studiengang an einer Höheren Fachschule. 

Das HF-Studium zum Hotelier Gastronom HF / zur Hoteliere Gastronomin HF (ehemals Hôtelier Restaurateur / Hôtelière Restauratrice) richtet sich an Berufsleute aus dem Gastgewerbe, die an einer Generalisten-Ausbildung mit hohem Praxisbezug interessiert sind und sich somit eine gute Grundlage für spätere Karriereschritte schaffen möchten. 

Angehende Hotelier/e Gastronome/-innen sollten über folgende persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen: 

• Organisationsvermögen
• Flair für Zahlen
• Kundenorientiertes Verhalten
• Empathie und Humor
• Führungseigenschaften
• Gute Fremdsprachenkenntnisse
• Kommunikationsfähigkeit
• Teamfähigkeit
• Verantwortungsbewusstsein
• Durchsetzungsvermögen
• Selbständigkeit

Voraussetzungen für die Zulassung zur Ausbildung «Hotelier Gastronom / Hoteliere Gastronomin» (ehemals Hotelier Restaurateur) an einer Höheren Fachschule:

Die Zulassungsbedingungen zum HF-Studium «Hotelier Gastronom HF / Hoteliere Gastronomin HF» (ehemals Hôtelier Restaurateur / Hoteliere Restauratrice) können von Schule zu Schule variieren.* Grundsätzlich erfolgt die Zulassung über folgende Wege und Voraussetzungen:

• Zulassung mit einschlägigem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ): Hierzu gehören folgende Abschlüsse: Koch/Köchin EFZ, Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau EFZ, Hotelfachmann/Hotelfachfrau EFZ, Hotel-Kommunikationsfachmann/-fachfrau EFZ, Kaufmann / Kauffrau EFZ Branche Hotel-Gastro-Tourismus, Systemgastronomiefachmann/-fachfrau EFZ.

Oder

• Zulassung mit einem anderen Abschluss auf Sekundarstufe II: Zum Beispiel ein eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) in einem anderen Beruf, eine gymnasiale Matura, Fachmatura oder ein anderer, gleichwertiger Abschluss und Berufserfahrung in Hotellerie und Gastronomie.

Und

• Sehr gute Kenntnisse der Unterrichtssprache (mind. Niveau B2 gemäss dem europäischen Sprachenreferenzrahmen)
• Kenntnisse in Englisch und einer weiteren Sprache auf mind. Niveau B1 gemäss dem europäischen Sprachreferenzrahmen
• Während des berufsbegleitenden Studiums eine Berufstätigkeit von mind. 50% in einem dem Studium entsprechenden Gebiet.**
   

Hinweis: 

• Die Schulen können zu den oben genannten Voraussetzungen zusätzliche Bedingungen für die Zulassung definieren (beispielsweise eine bestandene Eignungsabklärung)
• Zum Teil ist es möglich, bereits erbrachte Bildungsleistungen anrechnen zu lassen. Die Schule Ihrer Wahl gibt hier detaillierte Auskunft.

* Über das Zulassungsverfahren entscheiden die Höheren Fachschulen (HF) eigenständig. Es kann daher zu Unterschieden zwischen den Anbietern kommen. Das Zulassungsverfahren wird im Studienreglement der jeweiligen HF festgehalten und reglementiert. Es muss sich nach den entsprechenden rechtlichen Grundlagen richten. Mehr Informationen hierzu gibt es in den Antworten. 

** In einem Vollzeit-Bildungsgang wird die Arbeitswelterfahrung bzw. der Transfer von der Fachausbildung in die Praxis über Praktika geregelt. 

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

In der Ausbildung zum Hotelier Gastronom / zur Hoteliere Gastronomin (ehemals Hotelier Restaurateur / Hoteliere Restauratrice) werden Lerninhalte zum Beispiel zu folgenden Themen vermittelt: 

• Küche: Ernährung, Kalkulation, Lebensmittel, Lebensmittelhygiene, Qualitätsmanagement etc.
• Restauration: Servicearten, Serviceabläufe, Food- und Beverage-Management, Önologie, Konsumgüter etc.
• Hotellerie: Accounting, Rezeption/Front Office, Nachtbetrieb, Informatik, Recht, Hauswirtschaft etc.
• Betriebswirtschaft: Betriebsorganisation, Projektmanagement, Arbeitsrecht, Sozialversicherungen, Finanzen, Marketing und Kommunikation, Führung und Leadership, HR, Verkauf etc.

Es handelt sich bei den hier aufgeführten Lerninhalten um keine abgeschlossene Aufzählung. Denn: Obwohl sich die Höheren Fachschulen bei der Konzipierung ihrer Weiterbildungen in Hotellerie und Gastronomie nach dem entsprechenden Rahmenlehrplan* richten, haben sie einen gewissen Spielraum bei der Ausgestaltung der Weiterbildung. Welche Lerninhalte schliesslich behandelt resp. wie ausgestaltet und vertieft werden, kann deshalb von HF zu HF variieren. 

* Es handelt sich hier um den Rahmenlehrplan «Hotellerie und Gastronomie». Dahinter steckt eine Trägerschaft, welche aus folgenden Organisationen der Arbeitswelt (OdAs) sowie Bildungsanbieter gebildet wird: Hotel & Gastro Union, GastroSuisse, HotellerieSuisse, Schweizerische Hotelfachschule Luzern (SHL), Belvoirpark Hotelfachschule Zürich, Ecole Hôtelière Genève, Hotelfachschule Thun, Swiss School of Tourism and Hospitality, Scuola specializzata superiore alberghiera e del turismo (SSSAT). 

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Für die 4-8-semestrige Ausbildung zum Hotelier Gastronom / zur Hoteliere Gastronomin (ehemals Hotelier Restaurateur / Hoteliere Restauratrice) müssen Sie mit folgenden Kosten rechnen: 

• Studiengebühren: Das Semestergeld ist abhängig von der Schule und Ihrem Wohnsitzkanton. Für Studierende mit Wohnsitz im Ausbildungskanton ist mit durchschnittlich ca. CHF 28´700 bis CHF 34´800 zu rechnen*. Darin enthalten sind in der Regel auch die Kosten für die Prüfungen und die Diplomarbeit.
• Einschreibegebühr: ca. CHF 300
• Gebühren für zusätzliche Zertifikate: Beispielsweise in Englisch oder Projektmanagement (IPMA) etc. Ob Sie während des Studiums zusätzliche Zertifikate abschliessen können, kommt auf den Anbieter an. In den Antworten finden Sie eine Auswahl an Bildungsangeboten und passenden Anbietern. 
• Sonstige Extrakosten: An manchen Schulen müssen Sie für die Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie damit rechnen, dass für diverse Leistungen zusätzliche Kosten erhoben werden. Zum Beispiel für den Studierendenausweis, für Vorkurse, Lehrmittel, Schulungsunterlagen und Prüfungsrepetitionen. Informieren Sie sich direkt bei der HF Ihrer Wahl über die Zusatzkosten.

* Die Lehrgänge an Höheren Fachschulen HF werden von den Kantonen finanziell unterstützt (subventioniert). Ausserkantonale Studierende bezahlen höhere Studiengebühren. Um die Kantonsbeiträge zu erhalten, gelten folgende Voraussetzungen: 

• mind. zweijähriger Wohnsitz im Kanton
• Der Lehrgang ist auf der Liste der beitragsberechtigten Lehrgänge der EDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren) aufgelistet (den Link zur Liste erhalten Sie in den Antwort-Texten).

Die kantonalen Subventionen werden meistens über die Schule geregelt, in den angegebenen Studiengebühren der Schulen sind diese Subventionen in der Regel bereits berücksichtigt.

Studiendauer, Anzahl Lernstunden, Lernformen, Unterrichtszeiten, Unterrichtsformat und Lernaufwand

• Studiendauer: Die Ausbildung zum Hotelier Gastronom HF / zur Hoteliere Gastronomin HF (ehemals Hotelier Restaurateur / Hoteliere Restauratrice) an einer Höheren Fachschule dauert zwischen zwei und acht Semester – je nachdem, ob der Lehrgang berufsbegleitend (mit einer Berufstätigkeit von mind. 50%) oder im Vollzeit-Studium (mit integrierten Praktika) absolviert wird. 
• Anzahl Lernstunden: Die Lehrpläne unterscheiden sich in ihrer Gesamtstundenzahl, je nachdem ob ein einschlägiger Beruf vorliegt oder nicht. Mit einem einschlägigen eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) umfasst der Lehrgang mind. 3600 Lernstunden. Für Lehrgänge ohne einschlägiges EFZ erhöht sich die Anzahl in der Regel auf 5400 Lernstunden. 
• Lernformen: Die Lernstunden teilen sich in folgende schulische und praktische Bildungsbestandteile auf:
  • Kontaktstunden: u.a. Präsenzunterricht, begleitetes Lernen (theoretisch und praktisch), Exkursionen
  • Unbegleitetes Selbststudium: computergestützte unbegleitete Lernprogramme, Nachbearbeitungszeit, Literaturstudium
  • Qualifikationsverfahren: Diplomarbeit, schriftliche, mündliche, praktische Prüfungen
  • Praktika
• Unterrichtszeiten: Wann die Lektionen für die Ausbildung zum Hotelier Gastronom HF / zur Hoteliere Gastronomin HF (ehemals Hôtelier Restaurateur / Hôtelière Restauratrice) stattfinden, hängt vom Format ab. Im berufsbegleitenden Studium findet der Unterricht in der Regel an einem ganzen Tag in der Woche oder an zwei Abenden oder an einzelnen Halbtagen pro Woche statt. Es kann vorkommen, dass der Unterricht auch am Samstag stattfindet. Die genauen Unterrichtszeiten unterscheiden sich dabei von Anbieter zu Anbieter, da jede Schule ihre Stundenpläne eigenständig festlegt. Beim Vollzeit-Studium findet der Unterricht in der Regel täglich statt. 
• Unterrichtsformat: Zur Auswahl stehen nebst dem klassischen Präsenzunterricht auch Online-Unterrichtsformate, wie zum Beispiel der Online- und Hybrid-Unterricht oder das Blended Learning – je nachdem, welche Lerninhalte vermittelt werden sollten und wie sie sich für die jeweilige Unterrichtsform eignen. Dank der verschiedenen Unterrichtsformate haben Sie die Möglichkeit, genau das Format auszuwählen, mit dem Sie Ihre Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie mit der Familie, dem Beruf und der Freizeit optimal vereinbaren können.
  Sie kennen die Unterschiede der verschiedenen Unterrichtsformate nicht genau? In den Antworten finden Sie einen hilfreichen Link zu einer Übersicht der Unterrichtsformate. 
• Lernaufwand: Für die Vor- und Nachbearbeitung des Unterrichts sowie die Selbstlernzeit sollten Sie genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil, Lerntempo und gewählten Ausbildungsmodell ab. Wir empfehlen, für das berufsbegleitende Modell mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen. 

Hinweis: Manche Schulen bieten sog. «Schnupperlektionen»/«Probelektionen» an. Sie haben so die Möglichkeit, einen Einblick in den Unterricht sowie die Lernatmosphäre zu erhalten. Wichtige Aspekte auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Nutzen Sie die Chance und kontaktieren Sie die Schule Ihrer Wahl gleich direkt.

Abschluss, Diplom und Titel

Während des HF-Studiums zum dipl. Hotelier Gastronom HF / zur dipl. Hoteliere Gastronomin HF (ehemals Hotelier Restaurateur / Hoteliere Restauratrice) werden Ihre Lernfortschritte laufend überprüft. Diese Überprüfung kann in der Form von Prüfungen, zum Beispiel mit Semester- oder Zwischenprüfungen oder durch selbständige Arbeiten, zum Beispiel Semester- oder Projektarbeiten und Präsentationen stattfinden. Die Noten dieser Qualifikationsleistungen fliessen dann direkt in die Abschlussnoten ein. 

Sofern Sie alle studienbegleitenden Qualifikationen erfüllen, sind Sie zum abschliessenden Qualifikationsverfahren zugelassen. Dieses besteht aus einer praxisorientierten Diplomarbeit oder einer praxisorientierten Projektarbeit sowie einer schriftlichen und/oder mündlichen Prüfung. 

Die Details der Umsetzung regelt die jeweilige HF in ihrem Studienreglement. 

Diplom und Titel*

Absolventinnen und Absolventen des Studiums in Hotellerie und Gastronomie erhalten ein HF-Diplom und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Berufstitel «Dipl. Hotelier-Gastronom HF / dipl. Hoteliere-Gastronomin HF» zu führen.

Auf Französisch: «Hôtelier-Restaurateur diplômé ES / Hôtelière-Restauratrice diplômée ES»

Auf Italienisch: «Albergatore-Ristoratore dipl. SSS / Albergatrice-Ristoratrice dipl. SSS»

Die empfohlene Übersetzung auf Englisch lautet folgendermassen: «Advanced Federal Diploma of Higher Education». Es handelt sich dabei um keinen geschützten Titel. 

* Wenn sich die Höheren Fachschulen bei der detaillierten Ausgestaltung ihrer Studienangebote an bestehende Rahmenlehrpläne halten, sind ihre HF-Lehrgänge eidgenössisch anerkannt und führen zu einem geschützten Titel. Hier finden Sie eine Liste der anerkannten HF-Studiengänge.